Die Luftrettung in Simbabwe steht vor großen Herausforderungen. Ein gravierender Mangel an qualifizierten lokalen Fachkräften zwingt das Land, auf russisches Personal zurückzugreifen. Laut einem Bericht der Zimbabwe Mail hat Gesundheitsminister Douglas Mombeshora dem Parlament bestätigt, dass derzeit russische Piloten und Techniker die Helikopterflotte des Landes fliegen und warten.
Russische Helikopter für Simbabwes Notfallversorgung
Im Mai 2023 hatte die Regierung 32 Ansat-Helikopter aus Russland zu einem Stückpreis von jeweils rund 10 Millionen US-Dollar angeschafft. Zwölf dieser Maschinen sollten ab November 2023 als fliegende Intensivstation eingesetzt werden. Allerdings begann der tatsächliche Betrieb der Luftrettung erst im Juli 2024 – mehr als ein Jahr nach dem Kauf.
Nur drei Helikopter einsatzbereit
Trotz des hohen finanziellen Aufwands ist der Betrieb aktuell stark eingeschränkt. Nur drei der zwölf geplanten Luftrettungshubschrauber sind derzeit aktiv, zwei in der Hauptstadt Harare und einer in Bulawayo. Die restlichen neun Maschinen sind wegen Personalmangel außer Betrieb. Es fehlen sowohl Piloten als auch Techniker, um die Helikopter flugbereit zu halten.

Erste Bilanz: Über 400 Patienten gerettet
In den ersten elf Monaten seit dem Start der Luftrettung wurden laut aktuellen Zahlen 411 Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen in Krankenhäuser transportiert. Davon wurden 345 in das Sally Mugabe Central Hospital in Harare geflogen, 66 in das United Bulawayo Hospital.
Ausbaupläne: Weitere Standorte in Aussicht
Das Gesundheitsministerium plant, die Luftrettung auszuweiten, sobald mehr Hubschrauber einsatzbereit sind. Neue Standorte sind unter anderem in Victoria Falls, Mutare und Masvingo vorgesehen.
Vertrag mit „Game Drive“: Ausbildung für lokale Fachkräfte
Um langfristig auf russisches Personal verzichten zu können, hat die Regierung einen Vertrag mit dem Luftfahrtunternehmen „Game Drive“ abgeschlossen. Dieses soll nicht nur qualifiziertes Personal bereitstellen, sondern auch simbabwisches Fachpersonal ausbilden. Interessanterweise ist der derzeitige russische Betreiber der Flotte ein Unternehmen namens „HeliDrive“, was auffallend ähnlich klingt.

Ausbildung von Piloten, Ärzten und Technikern
Laut einem Bericht der Zimbabwe Sunday Mail vom Oktober 2024 ist HeliDrive aktuell dabei, einheimische Fachkräfte auszubilden. Dazu gehören 40 Piloten, 40 Ärzte, 50 Krankenschwestern, 10 Disponenten und 10 Techniker. Ziel ist es, den Betrieb der Luftrettung mittelfristig vollständig in lokale Hände zu übergeben.