Auf der 15. Zhuhai Airshow präsentierte China erstmals öffentlich die Z-20T, eine bewaffnete Angriffsvariante des Z-20-Hubschraubers, der für die chinesische Armee entwickelt wurde. Dieses Modell, bekannt als „Assault Eagle“, verfügt über kurze Tragflächen und fortschrittliche Bewaffnung und ist als Spezialhubschrauber für Luftangriffe und Spezialoperationen konzipiert.
Antwort auf den Bedarf der Luftwaffe
Mit einer Nutzlast von acht Luft-Boden-Raketen deutet das Design und die Funktionalität der Z-20T darauf hin, dass sie eine ähnliche Rolle wie der US-amerikanische MH-60L „Direct Action Penetrator“ (DAP) übernehmen könnte.
Der Hubschrauber Z-20, entwickelt von der Harbin Aircraft Industry Group, wurde als Antwort auf den Bedarf der Luftwaffe der Volksbefreiungsarmee (PLAAF) an einem mittelschweren Mehrzweckhubschrauber für große Höhen seit den 1980er Jahren entwickelt, insbesondere für Einsätze in Chinas Bergregionen. Nach dem begrenzten Erwerb einiger Sikorsky S-70-Hubschrauber aus den USA im Jahr 1984 wurden weitere Importe nach den Protesten auf dem Tiananmen-Platz 1989 eingeschränkt, was China dazu veranlasste, 2006 ein eigenes Hubschrauberprojekt zu starten.

Erstflug 2013
Der Z-20 absolvierte seinen Erstflug im Jahr 2013. Er orientiert sich im Design an der S-70 Black Hawk, verfügt jedoch über zahlreiche einheimische Modifikationen wie Fly-by-Wire-Steuerung, einen fünfblättrigen Rotor, verbesserte Triebwerke und Hochgebirgstauglichkeit. Damit kann der Hubschrauber in verschiedenen Zweigen der PLA eingesetzt und für diverse militärische Operationen genutzt werden.
Verschiedene Varianten des Z20 Kampfhubschraubers
Der Z-20 existiert in mehreren Varianten für spezifische Aufgaben. Die Grundversion des Z-20 dient als Transporthubschrauber für die PLA-Bodentruppen. Der Z-20T ist eine Angriffsvariante mit Waffenträgern, während der Z-20S auf Such- und Rettungsoperationen spezialisiert ist. Die Varianten Z-20K, Z-20KA und Z-20KS sind für die PLAAF vorgesehen und decken Aufgaben in Luftlandekorps, Luftangriffen sowie Such- und Rettungsmissionen ab. Marinevarianten umfassen den Z-20J für Transportaufgaben und den Z-20F für die U-Boot-Bekämpfung mit Radar- und Tauchsonar-Ausstattung. Der Z-20 PAP wird von der Bewaffneten Volkspolizei eingesetzt, und die spezielle Angriffsvariante Z-21 ist mit zusätzlichen Waffen und Avionik für Kampfeinsätze ausgestattet.

Der Z20T Kampfhubschrauber
Die Z-20T-Variante verfügt über das ESSS (External Stores Support System) mit kurzen Flügeln, die es ermöglichen, zusätzliche Waffensysteme und Treibstofftanks mitzuführen, was die operative Flexibilität erhöht. Dieses Design unterstützt unterschiedliche Missionsanforderungen, indem es Nutzlasten wie Raketenwerfer und Panzerabwehrraketen transportiert oder durch zusätzliche Treibstofftanks die Reichweite erhöht. Die kurzen Flügel des Z-20T tragen auch zur Entlastung des Hauptrotors bei, was höhere Fluggeschwindigkeiten ermöglicht. Zu den Standardwaffen gehören Boden-Boden-Raketen und lasergelenkte AKD-10-Panzerabwehrraketen, mit der Möglichkeit, in Zukunft auch Langstreckenraketen vom Typ Blue Arrow-21 einzusetzen.
Der Z-20T ist mit einem elektro-optischen Turm in der Nase ausgestattet, der ein vorwärtsgerichtetes Infrarotsystem und Zielerfassungssysteme enthält. Diese Konfiguration, einschließlich eines Nachtsichtsystems (PNVS) und eines Zielerfassungs- und Markierungssystems (TADS), verbessert das Situationsbewusstsein und die Zielverfolgung. Außerdem verfügt der Z-20T über ein aktives Abwehrsystem mit Raketenwarnsensoren, phasengesteuertem Radar, einem Infrarot-Störsender und einem Infrarot-Gegenmaßnahmensystem (DIRCM), um Bedrohungen durch Raketen abzuwehren.
Die kurzen ESSS-Flügel des Z-20T sind abnehmbar, wobei Schnittstellen an beiden Seiten des Rumpfes eine schnelle Umrüstung für unterschiedliche Einsätze ermöglichen. Das Design dieser abnehmbaren Flügel und modularen Schnittstellenpunkte wurde vermutlich durch die US-amerikanische Black Hawk beeinflusst. Beobachtungen zeigten, dass die Modularität des Z-20T eine schnelle Anpassung an verschiedene Missionen ermöglicht, einschließlich Luft-Boden-Schlägen, Truppentransporten und Infiltrationsmissionen.

Unterschied zur Standardversion Z-20
Im Unterschied zur Standardversion Z-20 wurde der Z-20T speziell für Angriffsmissionen entwickelt, wie das „T“ im Namen andeutet. Der Z-20T verfügt nicht über die Fähigkeit zur Luftbetankung, was auf den Fokus auf Kurzstreckenoperationen hindeutet. Während der Z-20T für Chinas Spezialeinheiten und Luftangriffseinheiten konzipiert wurde, erreicht er noch nicht die umfassende operationelle Erfahrung westlicher Spezialhubschrauber. Dennoch zeigt der Z-20T Chinas Fortschritte bei spezialisierten Hubschraubereinsätzen, einschließlich Aufgaben, die traditionell von westlichen Streitkräften durchgeführt werden.
Der Z-20T weist strukturelle und funktionale Ähnlichkeiten mit verschiedenen US-amerikanischen Militärhubschraubern auf, darunter die Modelle MH-60L, MH-60M und MH-60L DAP der 160th Special Operations Aviation Regiment der US-Armee.
Der Z-20T unterstützt ein breites Spektrum an Einsätzen, darunter Aufklärung, Rettung, Terrorismusbekämpfung und Gefechtsfeldinfiltration. In bestimmten Szenarien ermöglicht der Z-20T den schnellen Einsatz und die Bergung von Personal unter feindlichen Bedingungen sowie die Bereitstellung von Nahunterstützung aus der Luft.
