Der Europäische Hubschrauberhersteller Airbus Helicopters nennt seine Gehversuche in Richtung Drohnen nicht „unbemannt“, sondern „optional pilotengesteuertes Fluggerät“. So ganz will man sich in der Terminologie also offenbar nicht von der bemannten Luftfahrt trennen. Das Ergebnis, das 2017 in Paris während der internationalen Paris Air Show vorgestellt wurde, ist aber vom Ergebnis her identisch. Der VSR700 ist ein Demonstrator, der erstmals ohne Pilot und damit unbemannt geflogen ist.
Der VSR700 basiert auf dem Cabri G2 des französischen Herstellers Guimbal, dessen von einem Kolbenmotor angetriebener, zweisitziger Kleinhubschrauber im Schulungs- und Ausbildungssegment inzwischen eine feste Größe ist. Die beiden Hersteller entwickeln den VSR700 in einer Kooperation und dem Vernehmen nach ist das Fluggerät offenbar als taktisches Einsatzmittel für das Militär gedacht.
„Wir sind stolz, diesen Meilenstein innerhalb von nur acht Monaten nach Projektbeginn erreicht zu haben“, erklärt Regis Antomarchi im Hinblick auf den nun erstmals erfolgten Probelauf. „Der VSR700 ist in der Lage, selbstständig abzuheben, zu schweben und stabilisierte Flugmanöver auszuführen“.
Vollständig autonom
In diesem Punkt wären die beiden Hersteller in der Tat dem aktuellen Stand der Technik der unbemannten Luftfahrt einen Schritt voraus. Während in der Drohnentechnologie vorrangig noch an einer automatischen Flugsteuerung gefeilt wird, die nach einer Steuereingabe durch den Menschen Befehle selbsttätig befolgt und abarbeitet, wird der VSR700 demnach völlig autonom in der Luft unterwegs sein.
Während der Probeflüge wird allerdings noch ein Mensch mit an Bord sein. „Nach den ersten Flügen, die das System autonom, aber mit einem Sicherheitspiloten an Bord ausgeführt hat, konnten wir die erfolgreiche Interaktion mit der von Airbus entwickelten Flugsteuerung im Zusammenspiel mit unserem Hubschraubermodell und den notwendigen Triebwerkseinstellungen nachweisen“, sagt Bruno Guimbal, Namensgeber der Herstellerfirma und Entwickler des Cabri G2 Helikopters. Nach Abschluss dieser Testphase mit Pilot an Bord und dem Beheben kleinerer Steuerungsschwierigkeiten scheint nun der Weg frei für die weiteren autonomen Flugversuche. Der Cabri G2 Basishubschrauber wurde mit einer digitalen Multichannel Flightcontrol ausgestattet, die großteils aus Airbus‘ eigener Avionikschmiede stammt und die Fähigkeiten des digitalen Autopiloten, der in den bemannten Airbus-Hubschraubermodellen verbaut ist, in sich vereint.
Die Testflüge wurden sogar auf den Einsatz auf hoher See ausgedehnt. Zwar noch mit einem Piloten an Bord wurden Start- und Landeversuche vom Schiffsdeck einer Fregatte der französischen Marine unternommen. So konnten weitere wichtige Erkenntnisse gewonnen werden.
Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 3/2017 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
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