Sonntag, September 28, 2025
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Von Sardinien aus schneller im NATO-Einsatz

Sardinien ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer und ist bekannt als Urlaubsziel dank seiner bezaubernden Strände, dem sauberen Meer. Große Gebiete des Hinterlandes sind jedoch unbewohnt, und das war einer der Gründe, dort den Militärflughafen Decimomannu zu errichten, der heute auch als NATO-Trainingszentrum genutzt wird.

Italien, Deutschland und Kanada haben ein Abkommen über die gemeinsame Nutzung eines Luftwaffenstützpunktes und einiger Schießübungszonen auf der Insel Sardinien für die Weiterbildung von NATO-Kampfflugzeugbesatzungen unterzeichnet. In den 1970er Jahren trat die britische Royal Air Force an die Stelle der kanadischen Luftwaffe.

Im selben Jahr, 1957, gründete die italienische Luftwaffe die CAT Squadron, ausgerüstet mit Bell 47J. Mit der Zunahme der Flugaktivität ergab sich die Notwendigkeit einer angemessenen Rettungshilfe, falls es zu einem Flugunfall kommen sollte.

Über Wasser oder auch an Land

Bei einem Einsatz auf See wird der Helikopter vor dem Start für die Rettung auf dem Meer eingerichtet. Das geht schnell – in nur 30 Minuten ist der fertig konfigurierte Hubschrauber startbereit. Dann stehen die benötigte Menge Treibstoff, Auftriebskörper, ein Rettungsboot, Sauerstoffflaschen und ein Rettungsgeschirr für die Winde an Bord zur Verfügung.

Die Besatzung an Bord besteht aus zwei Piloten, einem technischen Operator für die Winde und einem Luftretter. Falls es die Umstände erfordern, kommt noch ein weiterer Luftretter mit an Bord, um bei schwierigen Einsätzen noch mehr Personen auf einmal zu retten.Im Gegensatz dazu: Einsätze an Land. So kann es passieren, dass ein Militärflugzeug beim Training in den Bergen des Hinterlandes verunglückt. In Sardinien erreichen die Berge 6.000 Fuß.

Seit ungefähr drei Jahren übernimmt die 80. CSAR-Einheit auch Aufgaben in der Waldbrandbekämpfung. Den Ursprung hat das in der Tatsache, dass bei Bombenabwürfen im nahegelegenen Trainingsgelände immer mal wieder Waldbrände ausgelöst wurden, die zu löschen waren. Gerade bei den hohen Temperaturen im Sommer und starkem Wind, muss im Ernstfall schnell gehandelt werden. Der Helikopter, der mit dem 1000-Liter-Bamby Bucket ausgestattet ist, steht auch für die Bekämpfung von Waldbränden im zivilen Teil der Insel zur Verfügung.

Überhaupt ist die Rettung von zivilen Personen aus Notsituationen schwieriger als bei einem militärischen Einsatz. Bewusstlosigkeit, Angstzustände und Traumata machen es den Rettern nicht immer leicht.
Der Kommandeur der 80. CSAR, Oberstleutnant Santi Santoro, erklärt: „Die Seenotrettung ist generell sehr anspruchsvoll; man weiß nie, wie ein ziviles Schiff beschaffen ist. Wir beginnen die Rettungseinsätze daher mit einer Begutachtung aus der Luft, um Gefahren durch Aufbauten einzuschätzen. Ist ein Segelboot in Not, schicken wir den Luftretter mit genügend Abstand zum Mast ins Wasser. Und bei Kreuzfahrtschiffen müssen wir manchmal mit kleinsten Fleckchen an Deck zurecht kommen, um den Rettungsassistenten mit der Winde herunterzulassen.“

So wie es aussieht, wird die gute alte HH-212 durch eine neue und modernere HH-139 Maschine ersetzt werden. Der neue Helikopter wird bei der 80. CSAR-Einheit wohl die Fähigkeiten um ein Vielfaches erweitern.

Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 1/2018 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
http://www.rotorblatt.de

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