Sonntag, September 28, 2025
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StartHerstellerVolocopter startet nach Insolvenz neu – mit neuem Eigentümer zurück auf Zertifizierungskurs

Volocopter startet nach Insolvenz neu – mit neuem Eigentümer zurück auf Zertifizierungskurs

Volocopter, der deutsche Entwickler elektrischer Senkrechtstarter (eVTOL), ist zurück auf dem Weg zur Zulassung seines Lufttaxis VoloCity. Nur wenige Monate nach dem Insolvenzantrag Ende 2024 verkündete das Unternehmen, dass es mit neuem Eigentümer und frischer Unterstützung seine Zertifizierungspläne fortsetzt – maßgeblich unterstützt vom erfahrenen Zulassungsteam von Diamond Aircraft.

Von Paris 2023 zum finanziellen Absturz

Vor gerade einmal zwei Jahren präsentierte sich Volocopter prominent auf der Internationalen Luftfahrtausstellung in Paris. Dort plante das Unternehmen noch öffentliche Demonstrationsflüge für die Olympischen Spiele 2024. Trotz prominenter Investoren wie Mercedes-Benz und Honeywell musste Volocopter im Dezember 2024 Insolvenz anmelden und neue Geldgeber suchen.

Ein Flugtaxi von Volocopter (Foto: Volocopter)

Chinesischer Investor rettet Volocopter

Die Rettung kam im März 2025: Die chinesische Wanfeng-Gruppe, Eigentümer von Diamond Aircraft, übernahm das in Bruchsal ansässige Unternehmen. Diamond wurde 1981 gegründet, hat seinen Hauptsitz in Österreich und beschäftigt weltweit über 1.500 Mitarbeiter. Das Unternehmen produziert Kolbenflugzeuge – von der zweisitzigen DA20 bis zur sieben­sitzigen DA62 – und hat weltweit mehr als 5.500 Maschinen im Einsatz.

Zusammenarbeit mit Diamond bringt neuen Schwung

Trotz der Übernahme soll der Markenname Volocopter erhalten bleiben, betont Rohit Wariyar, Leiter für Public Affairs und Business Development bei Volocopter. Auf der Pariser Luftfahrtmesse 2025 erklärte er, dass die Zertifizierung der zweisitzigen VoloCity nun gemeinsam mit Diamonds erfahrenem Team vorangetrieben werde.

Die Zusammenarbeit mit einem Originalhersteller (OEM) mit erfolgreicher Zulassungshistorie verschafft Volocopter einen wichtigen Vorteil. Die Produktionsstätten in Wiener Neustadt (Österreich) und London (Kanada) zusammen mit den bestehenden Volocopter-Standorten – bilden eine starke industrielle Basis für die Zeit nach der Zulassung.

Ein Flugtaxi von Volocopter (Foto: Volocopter)

Fokus auf Zertifizierung – Sichtbarkeit bleibt erhalten

Volocopter war bekannt für seine starke öffentliche Präsenz – von Demonstrationsflügen bis hin zu internationalen Messeauftritten. Zwar ist der Auftritt aktuell etwas zurückhaltender, doch laut Wariyar bleibe das Ziel klar: Die Balance zwischen öffentlicher Sichtbarkeit und voller Konzentration auf das Hauptziel – die Zulassung und Auslieferung des Luftfahrzeugs.

Parallelprojekt VoloRegion in Entwicklung

Auch das parallel entwickelte Modell VoloRegion – ein sogenannter „Lift-plus-Cruise“-Typ – befindet sich weiter in Arbeit. Laut Volocopter soll das Fluggerät vier Passagiere transportieren, eine Reichweite von 100 Kilometern und eine Reisegeschwindigkeit von 180 km/h erreichen.

Präsentation des VoloCity im Luftrettungskontext bei den Olympischen Spielen in Paris. (Foto: ADAC Luftrettung)

Ein Traum lebt weiter

Zwar sind viele der ursprünglichen Unternehmensgründer und frühen Führungskräfte heute nicht mehr dabei, doch die Vision von Alexander Zosel und Stephan Wolf aus dem Jahr 2011 lebt weiter: kommerzieller Passagierflug in urbanen und regionalen Lufträumen. Nach der schwierigen Phase scheint diese Vision nun doch noch Realität werden zu können.

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