Sonntag, September 28, 2025
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Über dem Meer zu Hause

Wenn es einen Hubschrauber gibt, der für die Offshore-Fliegerei wie geschaffen ist, dann ist es die AW139. Die Firma HeliService International versorgt täglich Windparks in der Nordsee und setzt dabei voll und ganz auf die AgustaWestland (heute Leonardo).

Die AW139 ist im Verhältnis ein recht junges Hubschraubermodell – erst in den 1990er Jahren begann der italienische Hubschrauberbauer Agusta in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmen Bell Helicopters, einen mittelschweren Helikopter zu entwickeln, der die stetig wachsenden Bedürfnisse der Offshore-Industrie abdecken sollte. Damals noch unter der Bezeichnung AB139 entstand ein Fluggerät, das sowohl beim Design, vor allem aber auch bei der Funktionalität neue Maßstäbe setzte. Einen deutlichen Aufschwung erhielt das Projekt mit der Fusion zwischen Agusta und dem renommierten britischen Luftfahrzeughersteller Westland. Dies geschah damals nach dem Bau der 55. Maschine.


Ihre erste eigene AW139 erhielt HeliService im November 2014 – der fabrikneue Hubschrauber wurde mit dem Kennzeichen D-HHSH zugelassen. Im März 2015 folgte die D-HHMH, ebenfalls direkt ab Werk. Zuvor hatte das Unternehmen aber bereits eine AW139 von Gulf Helicopter aus Katar gechartert. Mit der D-HHCH sollten die Kunden sozusagen auf Tuchfühlung gehen. So konnte auch erprobt werden, welches Zusatzequipment für das Einsatzspektrum der Firma am besten geeignet ist – erst, nachdem sich die Maschine im Offshore-Einsatz bewährt hatte, bestellte HeliService die beiden eigenen Helikopter.

Reduzierte Arbeitslast

»Für uns Piloten ist der Hubschrauber ideal, da er unsere Arbeitslast stark reduziert«, so Martin Steffens, einer der angestellten Piloten bei Heliservice International. »Wir sind heute viel weniger Handwerker, wie man es früher noch im Cockpit war, sondern hauptsächlich Systemmanager«. Zwar erfordern solch große Muster eine sehr gründliche Wartung, sodass die Hubschrauber vor jedem Flug am Morgen und auch nach den Einsätzen am Abend von den Technikern durchgeprüft werden, dafür ist das eigentliche Fliegen aber sehr entspannt. Steffens beschreibt seinen Arbeitsalltag wie folgt: »Am Morgen machen wir natürlich auch nochmal einen umfangreiche Vorflugkontrolle, welche aber viel weniger Punkte beinhaltet, als bei älteren Mustern.«

Für den Piloten sehr hilfreich sind drei optional erhältliche Kameras, die vom Werk in der AW139 verbaut werden können: »Eine ist vorne am Rumpf ange- bracht«, erläutert der Neu-Lüneburger, »und filmt den Rumpf entlang nach hinten – so habe ich den Lasthaken im Blick, eine zeigt nach unten und übernimmt die Aufgabe des Beobachters für die externe Last oder den Passagier am Windenseil und eine dritte sitzt auf der Finne und filmt über den Heli hinweg.« Alle drei Kameras kann sich der Pilot auf den modernen Displays im Instrumentenbrett projizieren lassen, ohne dass dabei die wichtigsten Flugparameter verschwinden.

Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 4/2015 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
http://www.rotorblatt.de

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