Drei tschechische Mi-171Š-Hubschrauber sind am Samstag in Polen eingetroffen, um die Verteidigung des Landes gegen russische Drohnen zu unterstützen. Der Einsatz gilt als sichtbares Zeichen der NATO, nachdem mehrere russische Drohnen den polnischen Luftraum verletzt hatten.
Hintergrund: Eskalation nach Drohnenvorfall
Am Mittwoch hatten NATO-Kampfflugzeuge mehrere russische Drohnen abgeschossen, die bei einem groß angelegten Vorstoß in den polnischen Luftraum eingedrungen waren. Polens Ministerpräsident Donald Tusk sprach von „der größten Annäherung an einen offenen Konflikt seit dem Zweiten Weltkrieg“. Zum ersten Mal seit Beginn des dreijährigen Krieges in der Ukraine griffen westliche Jets russische Ziele direkt an.

Tschechischer Beitrag zur NATO-Solidarität
Die tschechische Regierung reagierte rasch auf den Vorfall und kündigte die Entsendung einer Spezialeinheit samt Hubschraubern an. Rund 150 Soldaten begleiten die Maschinen, die für einen zunächst drei Monate dauernden Einsatz vorgesehen sind. Der Generalstab der polnischen Streitkräfte bestätigte die Ankunft am Samstag und schrieb auf der Plattform X: „Soldaten aus der Tschechischen Republik sind soeben in Polen gelandet. Das ist der Beweis, dass Bündnissolidarität, Sicherheit und Freundschaft Schulter an Schulter aufgebaut werden.“
Eastern Sentry: NATO stärkt Ostflanke
Als Reaktion auf die jüngsten Luftraumverletzungen kündigte die NATO die neue Operation Eastern Sentry an. Ziel ist es, die Verteidigungsbereitschaft des Bündnisses an seiner Ostgrenze zu erhöhen und potenziellen weiteren Provokationen vorzubeugen.

Mi-171Š: Moderne Unterstützung aus Prag
Die eingesetzten Mi-171Š-Hubschrauber zählen zu den modernsten Varianten dieses Typs innerhalb der NATO. Sie wurden 2009 umfassend modernisiert und sollen trotz schrittweiser Ablösung durch westliche Modelle mindestens bis 2030 im Dienst bleiben.