Nach monatelangem Abwägen hat die Slowakei beschlossen, 12 UH-60 Black Hawk-Hubschrauber für ihr Militär zu kaufen. Dies gab der slowakische Vizepremierminister und Verteidigungsminister Robert Kaliňák bekannt. Die Entscheidung könnte die Ukraine dazu anspornen, ihre Lobbyarbeit in Washington zu intensivieren, da Kiew die 12 AH-1Z Viper-Hubschrauber anstrebt, die die Slowakei abgelehnt hat.
Angebot der Helicopter Alliance Group
Das Angebot für die modernisierten, gebrauchten Black Hawks wurde von Ace Aeronautics, einem Mitglied der Helicopter Alliance Group, unterbreitet. Die Gruppe wird von dem tschechischen Unternehmer Jaroslav Strnad angeführt, dem Gründer und ehemaligen Besitzer der Czechoslovak Group. Heute gehört der Konzern seinem Sohn Michal Strnad und betreibt mehrere Produktionsstätten in Tschechien und der Slowakei. Einen ausführlichen Bericht über die Helicopter Alliance Group finden Sie hier.
Black Hawk und Viper Hubschrauber waren im Gepräch
Die Black Hawks wurden der Slowakei kürzlich für rund 150 Millionen Euro (158 Millionen US-Dollar) angeboten – allerdings ohne Bewaffnung. Zum Vergleich: Der Preis für die Viper-Hubschrauber überschritt 550 Millionen Euro, so der Minister. Die Black Hawks werden von Sikorsky, einer Tochtergesellschaft von Lockheed Martin, hergestellt, während die Viper von Bell produziert wird. Die slowakischen Streitkräfte verfügen derzeit bereits über eine Flotte von neun UH-60 Black Hawk-Hubschraubern.
Im Juli 2024 genehmigte das US-Außenministerium einen vorläufigen Verkauf von 12 Viper-Hubschraubern an die Slowakei für geschätzte 600 Millionen US-Dollar. Dies stellte eine erhebliche Erhöhung im Vergleich zu den ursprünglich angebotenen 340 Millionen US-Dollar dar, die der vorherigen slowakischen Regierung angeboten worden waren. Der niedrigere Preis resultierte aus einem gescheiterten Geschäft mit Pakistan, dem ursprünglich vorgesehenen Empfänger der Hubschrauber.
Ukraine möchte die Viper Hubschrauber
Ein hochrangiger Industrievertreter, der mit den Gesprächen vertraut ist, sagte, dass ukrainische Entscheidungsträger die Viper-Hubschrauber bereits vor etwa 20 Monaten in Washington angefragt hätten. Die jüngste Entscheidung der Slowakei werde die Lobbyaktivitäten Kiews voraussichtlich weiter intensivieren, um die Hubschrauber zu sichern.
„Die ukrainischen Streitkräfte hätten sie inzwischen längst im Einsatz gehabt“, sagte der Vertreter in Bezug auf die potenzielle Nutzung durch die ukrainische Armee.
