Das Helicopter Sea Combat Squadron 84 (HSC 84) der US-Marine- Reserve ist eine von zwei Einheiten, die Einsätze zur Unterstützung der US-Kampfschwimmer (Navy Seals) und der Kampfbootbesatzungen für spezielle Kriegsführung (SWCC) fliegt und dabei bewaffnete Rettungsaktionen (CSAR) in Krisengebieten ausführt. Mit ihren zwölf Sikorsky HH-60H Sea Hawk-Hubschraubern kann die Einheit binnen 96 Stunden an jedem Standort der Erde sein, um dort Aufträge zu übernehmen.
Gegründet wurde die Einheit im Jahr 1976 auf dem Marinestützpunkt Norfolk in Virginia, damals noch als leichtes Kampfhubschraubergeschwader 4 (HAL-4). In den Anfangstagen flogen die Soldaten Bell HH-1K Huey mit denen sie die Einsätze der Marine-Spezialkräfte unterstützen. Damit setzte das HAL-4 die Tradition des HAKL-3 fort – eine Einheit, die 1967 im Vietnamkrieg gegründet wurde und das einzige Kampf- hubschraubergeschwader der US-Navy war – bis es im Jahr 1972 stillgelegt wurde.

Hochflexibel und vielseitig einsetzbar
Die meisten HSC-Geschwader haben keinen festen Einsatzort, da sie auf Flug- zeugträgern stationiert sind. Sie übernehmen etwa die Seeziel-Abwehr, Nachschubversorgung aus der Luft, die Unterstützung von Sonderseinsatzkräften (SOF), den Such- und Rettungsdienst (SAR), und die medizinische Evakuierung (MEDEVAC). Das HSC-84 hingegen ist dauerhaft einer Abteilung im Nahen Osten unterstellt und auf SOF- und CSAR-Missionen spezialisiert. Anstelle nur die Marine zu unterstützen, agieren sie mit Sondereinsatzkräften aller Bereiche des Verteidigungsministeriums. Durch diese Vielseitigkeit sind sie für die sehr speziellen Missions-Anforderungen der SOF besonders geeignet.
Die Aufgaben variieren vom Ein- und Ausfliegen der Truppen, der Versorgung mit Ausrüstung, der Luftunterstützung im Notfall, der Evakuierung Verunglückter (CASEVAC), der Aufklärung und Sicherheitsbeobachtung (ISR) bis hin zum be- waffneten SAR-Einsatz (CSAR). Fregattenkapitän Packard erklärt: »Wir trainieren, hinter feindlichen Linien zu fliegen. Daher müssen wir in der Lage sein, unsere Hubschrauber so anzupassen, dass sie unserem Missionsprofil entsprechen. Wir fliegen den Großteil unserer Missionen in der Standard-Konfiguration – das heißt, ein externer Zusatztank ist an der linken Rumpfseite montiert. Wir können aber auch jederzeit einen Tank an der rechten Rumpfseite anbringen, um unsere Reichweite zu erhöhen. Solch ein externere Treibstofftank fasst 120 US-Gallonen (454 Liter) und ermöglicht uns, vier zusätzliche Stunden oder 500 Meilen zu fliegen.«
Das HSC-84 hat eine lange Historie mit einer Vielzahl von Missionsteilnahmen. Seit den Einsätzen um die Operation Iraqi Freedom im Jahr 2003 wurde die Abteilung fortlaufend beschäftigt. »Wir sind mit vier unserer Hubschrauber in den Krisengebieten in Übersee geblieben«, so Packard, „in erster Linie im Irak. Im Jahr 2010 flog das HSC-84 619 Kampfeinsätze und erzielte dabei 12.000 Flugstunden ohne Verletzte oder gar Tote durch Feindeinwirkung.
Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 1/2015 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
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