Montag, September 29, 2025
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StartHerstellerAirbus HelicoptersDie Schmetterlingsfamilie für Sightseeing

Die Schmetterlingsfamilie für Sightseeing

Mit 75 Fluggeräten ist die Papillon-Gruppe das größte Hubschrauber-Rundflugunternehmen der Welt und befördert bis zu 3.500 Passagiere täglich. Das Familienunternehmen konnte 2015 auf seine außergewöhnlich erfolgreiche 50-jährige Geschichte zurückblicken – und feierte den Geburtstag gebührend mit einem »Golden Helicopter«.

Es gibt nicht nur ein einziges Rezept für Erfolg«, sagt Elling Halvorson, »es geht darum, eine Gelegenheit zu erkennen und den Mut zu haben, auf sie zu reagieren.« Der jetzt 83-jährige Elling Halvorson stammt aus dem norwegischen Bergen und ergriff eine erste Gelegenheit zum Aufbau der Papillon-Gruppe vor über 50 Jahren. Damals gehörte ihm ein Bauunternehmen, mit dem er sich auf riskante Projekte in entlegenen Gegenden spezialisierte, deren Logistik eine Herausforderung darstellte. Durch Innovation und Kreativität galt es, diese Risiken kalkulierbar zu machen. Als es darum ging, für den Fernmeldekonzern AT & T einen Sendemast auf dem über 2.800 Meter hohen Echo Summit in den Bergen der Sierra Nevada zu errichten, beschaffte er eine Bell 47, um damit Arbeiter und leichte Bauma- terialien effektiver über das unwegsame Gelände befördern zu können. Der Grundstein für den Erfolg war gelegt.

Ein Projekt der Superlative

Ein besonderes Projekt war für Halvorson dann der Bau der mehr als 20 Ki- lometer langen Nord-Süd-Wasserpipeline durch den zerklüfteten Grand Canyon – seinerzeit das größte Bauprojekt, dass die Nationalparkverwaltung der USA je vergeben hatte. Mit mehr als 25.000 Flugstunden ist es bis heute das Bauvorhaben der USA, das den intensivsten Hubschraubereinsatz erforderlich gemacht hat.

Während Halvorson und seine Leute Kunden und Kollegen von einer Baustelle zur anderen durch die majestätische Landschaft flogen, waren viele der Bauleute so begeistert, dass sie nicht genug bekommen konnten und in ihrer freien Zeit selbst Hubschrauber charterten: »Sie waren so beeindruckt von dem Erlebnis der Flüge in den Canyon – es war wie eine religiöse Erfahrung für sie«, sagt Halvorson, der selbst Hubschrauberpilot war. »Und ich erkannte ein Geschäftsmodell.«

Halvorson ergriff die nächste goldene Gelegenheit beim Schopf und gründete Papillon. Das von ihm selbst gewählte französische Wort für Schmetterling passte und passt dabei bis heute bestens für die Rundflüge durch die bizarren Felslandschaften. Schon bald nach der Gründung 1965 erweiterte der Norweger den Betrieb um eine zugekaufte Fluggesellschaft, die damals schon seit 1927 erfolgreich mit Flächenflugzeugen unterwegs war – Grand Canyon Airlines fliegt unter diesem traditionellen Namen bis heute unter dem Dach der Papillon-Gruppe. Damals betrieb sie sechs einmotorige Piper Cherokee Six, heute sind es knapp zwanzig Cessna Caravan und DHC Twin Otter mit extra großen Fenstern.

Umweltschutz im Vordergrund

Bei allen Unternehmen legte Halvorson stets größten Wert auf Umweltschutz und möglichst lärmarmen Betrieb, weshalb er zu diesem Thema auch immer wie- der mit den Herstellern im Gespräch war. Auch war er 1986 Mit-Initiator des »Tour Operator‘s Program of Safety« (TOPS), dessen Mitglieder sich selbst strenge Regularien auferlegen, die selbst über die Anforderungen der US-Luftfahrtbehörde FAA hinsichtlich Betriebsvorschriften, Pilotenausbildung und Wartung hinausgehen. Bei zahlreichen professionellen in- und ausländischen Hubschrauber- und Tourismusorganisationen wie etwa der Helicopter As- sociation International (HAI) brachte und bringt Papillon Grand Canyon Helicopters eigenes Know-How ein.

Die Zahl der Mitarbeiter wuchs in den vergangenen 50 Jahren von sechs auf sechshundert, die der beschäftigten Piloten von zwei auf zweihundert. Papillon gibt an, dass der Preis für einen neuen Hubschrauber von 46.000 Dollar 1965 auf heute 3,2 Millionen gestiegen sei, der durchschnittiche Ticketpreis für einen halbstündigen Rundflug hingegen von knapp 40 Dollar auf 200 (Stand 2015).

Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 3/2015 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
http://www.rotorblatt.de

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