Safran Helicopter Engines und die MTU Aero Engines haben eine Kooperationsvereinbarung zur Gründung des 50:50-Joint-Ventures EURA unterzeichnet. Der Name EURA leitet sich ab von EUropean Military Rotorcraft Engine Alliance. Das neu gegründete Unternehmen bildet das Herzstück eines umfassenderen Programms, in dessen Rahmen Industrie- und Technologiepartner aus weiteren europäischen Ländern zusammenarbeiten werden. Mit der Gründung von EURA vollziehen die beiden Unternehmen einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur gemeinsamen Entwicklung eines neuen, vollständig europäischen Triebwerks für die nächste europäische Militärhubschraubergeneration.
Unterzeichnet wurde die Kooperationsvereinbarung in der französischen Botschaft in Berlin im Beisein des französischen Botschafters in Deutschland, François Delattre, und Thomas Hitschler, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung. Mit der Unterzeichnung schlugen Cédric Goubet, CEO von Safran Helicopter Engines, und Michael Schreyögg, Programmvorstand der MTU Aero Engines, ein weiteres Kapitel in der langjährigen Partnerschaft zwischen Safran und der MTU auf. Das neue Unternehmen EURA wird seinen Sitz im französischen Bordes haben. Den Geschäftsführer stellt die MTU.
Das Joint Venture fokussiert auf die Entwicklung eines neuen Triebwerks für die nächste Generation schwerer europäischer Militärhubschrauber. Diese soll 2040 in Dienst gestellt werden. Das künftige Triebwerk soll signifikante Effizienzsteigerungen bieten und deutlich günstiger sein hinsichtlich Betrieb und Instandhaltung. Mit dieser Zielsetzung eignet es sich hervorragend für das EU-Projekt European Next Generation Rotorcraft Technologies (ENGRT). Die herausragenden Eigenschaften des Triebwerks verleihen Europas nächster Militärhubschraubergeneration verbesserte Fähigkeiten – mehr Reichweite, höhere Geschwindigkeit, bessere Manövrierfähigkeit und höhere Verfügbarkeit.
Die Gründung von EURA soll zudem dazu beitragen, dass sich ein zukünftiger Forschungsaufruf im Rahmen des European Defence Fund (EDF) eigens auf militärische Hubschraubertriebwerke bezieht. Über EURA würden Safran Helicopter Engines und die MTU Aero Engines gemeinsam mit einem leistungsfähigen Konsortium von Partnern auf eine entsprechende Ausschreibung antworten.
„EURA garantiert die Souveränität der zukünftigen Militärhubschrauber, die Europa und die europäischen Nationen benötigen werden“, sagt Cédric Goubet. „Das Joint Venture ermöglicht es uns, die Entwicklung neuer Technologien, etwa mit Blick auf hybrid-elektrische Antriebe, und Hochtemperaturwerkstoffe anzustoßen. Damit können wir die Spezifikationen zukünftiger Hubschrauberprojekte erfüllen.“
„Dieses zukunftsweisende Programm für ein zu 100 Prozent europäisches Triebwerk ist ein weiterer Meilenstein in der europäischen Verteidigungskooperation. Es trägt wesentlich dazu bei, Europas Souveränität und Hochtechnologie-Lieferketten zu stärken“, so Michael Schreyögg. „Die Entwicklung dieses Triebwerks der nächsten Generation erfordert effizientes Projektmanagement und eine schnelle, flexible Entscheidungsfindung. Beides gewährleisten wir mit EURA.“