Sonntag, September 28, 2025
- Anzeige -spot_img
StartHerstellerProduktstrategie und Wertschöpfung

Produktstrategie und Wertschöpfung

Könnte das Hubschraubersegment erfolgreicher und Kosten gesenkt werden, wenn man Entwicklung und Produktion eines Hubschraubers neu ausrichtet? Die Airline-Branche macht es bereits vor.

Der neue Entwicklungsansatz unter dem Clean Sky 2-Programm der Europäischen Kommission macht vor, was in der Automobilindustrie schon längst gang und gäbe ist und wohin die Luftfahrtindustrie erst ganz langsam hinsteuert. Im Fokus steht nichts weniger als die Neuerfindung von Entwicklungs- und Herstellungsprozessen.

In dieselbe Richtung geht eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger, die vor kurzem unter dem Titel „Aerospace Industry – Turning Point Ahead“ erschienen ist. Insgesamt 25 Fragen wurden weltweit an die führenden Köpfe der Luftfahrt-OEMs gerichtet und auch die Hubschrauberindustrie war daran beteiligt. Nach den nun vorliegenden Ergebnissen sind sich 98% aller Entscheidungsträger darin einig, dass die Digitalisierung „the next big thing“ in der Luftfahrt sein wird, aber nur fünf Prozent wissen nach eigener Auskunft, was das für ihren Betrieb und die eigene Produkt-Wertschöpfungskette wirklich bedeutet.

Das nächste große Ding

Dabei ist „Digitalisierung“ ein mit Sicherheit schon etwas abgenutzter Begriff. Wann immer etwas „das nächste große Ding“ sein soll, dann ist „Digitalisierung“ nicht weit. Kleinstfirmen haben die Digitalisierung für sich entdeckt und haben bereits mit Apps alt eingesessene Branchen gehörig durcheinander gebracht. Schon gewichtiger sind Beobachtungen, wenn ein Internetkonzern plötzlich das digitale Auto erfindet und quasi nur noch ein wenig GFK braucht, um so ein Gefährt auf die Straße zu schicken. Doch alle diese Ansätze haben eines gemeinsam: sie alle basieren auf simplifizierten und digitalen Prozessen. In einer Welt, in der es nur um die Schaltzustände 0 und 1 geht, kann es auch nicht anders sein. Und Algorhythmen lassen sich beliebig oft wiederverwenden.

In der Automobilbranche hat man sich das zum Beispiel genommen und in den letzen zwei Jahrzehnten umgedacht: Das Stichwort lautet Pooling (also das gemeinsame Nutzen von vorhandenen Resourcen und identischen Baugruppen). So entstanden Fahrzeuge, die von außen unterschiedlich, aber unter der Motorhaube technisch alle gleich aussehen.

Manfred Hader ist Senior Partner bei Roland Berger und war am Design der Studie beteiligt. Sein Fazit lautet: „Die Hubschrauberbranche ist noch immer von einem starken Produktdenken geprägt, was dazu führt, dass bereits vorne in der Entwicklung zu wenig Möglichkeiten genutzt werden. Das erkennbare Motto lautet ‚We deliver what we have‘, obwohl nicht jeder neue Bedarf automatisch auch eine neue Lösung erfordert“.

Ein Familienkonzept

Feeling refreshed after an espresso, we walked a short distance to the small but welcoming Banya Bashi Mosque, then descended into the ancient Serdica complex.

Leonardo Helicopters (ehemals AgustaWestland) hat mit der Einführung des „Familienkonzeptes“ bereits einen ersten Schritt getan. Innerhalb der Modellreihe findet sich eine Übereinstimmung bei Baugruppen, Instrumenten und auch Anbauteilen. Das bedeutet einen großen Vorteil für den Betrieb in einer Flotte: So ergeben sich Synergie-Effekte in der Maintenance, aber auch in der Flight-Operation. Dieser „Familienansatz“ bringt auch für Leonardo Vorteile, denn die Entwicklung und Zertifizierung neuer Hubschrauber wird dadurch erleichtert.

Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 4/2016 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
http://www.rotorblatt.de

ÄHNLICHE ARTIKEL

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -spot_img

MEISTGELESEN