Der Hubschrauber war gerade erst vor wenigen Tagen an das norwegische Militär ausgeliefert worden, als es zu der Tragödie kam: Bei Tests am Boden hob die AW101 offenbar kurzzeitig ab und kippte unkontrolliert auf die Seite. Verletzt wurde niemand.
Die brandneue AW101 war gerade erst von der Fabrik in England ausgeliefert worden und wurde deshalb von der norwegischen Armee eingehend getestet, bevor sie in die Flotte eingephast werden sollte. Es war die erste von insgesamt 16 Großhubschraubern dieses Typs, die die gealterten WS-61 Sea King ersetzen sollen. Zwei Piloten befanden sich an Bord der Unglücksmaschine, als der neue SAR-Helikopter des 330. Geschwaders mit laufenden Triebwerken und drehenden Rotoren auf die Seite kippte. Die Blätter wurden dabei vom Hauptrotor abgetrennt und flogen in Einzelteilen hoch durch die Luft.
Die Ursache für das plötzliche Umkippen des Hubschraubers ist noch nicht eindeutig geklärt. Auch gab es noch keine weiteren Details zur genauen Größe des Schadens an der AW101. Die Unfallermittlung lief dem Vernehmen nach jedoch sofort an und es wurden alle Spuren gesichert, da das Wetter sich am Tag des Unfalles zunehmend verschlechterte.
Enorme Kräfte
Es wirken enorme Kräfte, wenn ein Hubschrauber dieser Größe mit laufendem Triebwerk und Rotoren am Boden steht. Einige Experten gehen davon aus, dass nicht genügend Abstand zu Gebäuden und anderen Hindernissen eingehalten wurde. Es könnte sich ein Auftriebskissen aus den starken Luftströmen des Rotorabwindes gebildet haben, welches den Helikopter unkontrollierbar abheben und umkippen ließ.
Der Auslieferungsbeginn der 16 Hubschrauber hatte sich seit April 2017 bis in den Herbst hinein immer wieder verzögert. Der Wert des Komplettpakets aus Hubschraubern, Service, Ausrüstung und Training beläuft sich auf 1,4 Mrd. Euro.
Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 1/2018 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
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