Liechtenstein ist nicht nur das kleinste Land Europas, sondern auch unter den Top 10 der kleinsten Länder der Welt. Mit seinen zwei Nachbarstaaten Österreich und Schweiz ist Liechtenstein auf eine enge Kooperation in der Luftrettung angewiesen.
Als sehr kleines Land liegt Liechtenstein zwischen Österreich und der Schweiz, eingebettet in den Alpen. In der Bergregion um Balzers im Süden des Landes befindet sich der kleine Heliport und hier ist eine EC135 der AP3-Luftrettung mit dem Rufnamen „Christoph Liechtenstein“ stationiert. Um den grenzüberschreitenden Luftrettungsbetrieb zu verbessen, haben sich die DRF Luftrettung, die österreichische ARA Luftrettung und die Schweizer Alpine Air Rescue AG (AAA) zusammengeschlossen – der Name AP3 ist das Ergebnis davon. Im Dezember 2018 ist die Station in den Dienst gegangen und fliegt von Balzers aus auch Missionen in die Grenzregionen der Nachbarschaft.
All drei Partner haben identische Flugbetriebsstandards, was auch die Maintenance, die Expertise und die Einsatzerfahrung angeht. Die drei Betreiber fliegen allesamt moderne Rettungshubschrauber mit nahezu identischer Ausstattung.
Optimale Vorbereitung

Das Ziel der AP3-Luftrettung ist, gemeinsame Standards und Verfahren bei der Einsatzdurchführung und der Patientenversorgung zu etablieren, weswegen sie auch Schulungen und Weiterbildungen für Rettungskräfte in den Nachbarländern anbietet.
Zwei Mal am Tag checken die Crewmitglieder ihre Ausrüstung. Zusätzlich prüft der Pilot den Zustand der Maschine nach jedem einzelnen Einsatzflug mit einer Sichtprüfung während eines Walk-Arounds. Im Fall der Fälle steht eine baugleiche Ersatzmaschine zur Verfügung.
Im Winter stehen Einsätze in den einzelnen Skigebieten naturgemäß im Vordergrund. Das Reinlanden in eine steile Skipiste oder die Windenrettung aus einer Hoverposition ist in der Skisaison quasi das Tagesgeschäft. Dann befindet sich auch ein in der Bergrettung spezialisierter Kollege auf dem Hubschrauber, der auch bei den „White-Out“-Landungen den Piloten unterstützen kann, indem er herausspringt und für eine visuelle Orientierung sorgen kann. Im Sommer hingegen sind es eher die gestürzten Mountain-Biker, verletzte Wanderer, Verkehrsunfälle oder die normalen internistischen Notfälle, deretwegen der „Christoph Liechtenstein“ alarmiert wird.
EC135 mit Bubble-Fenster
Um den Piloten bestmöglich beim Steuern des Hubschraubers in dem oftmals zerklüfteten Terrain zu unterstützen, wurde die EC135 schließlich mit einem Bubble-Fenster ausgestattet. Das sieht man an einem Luftrettungshubschrauber wirklich nicht alle Tage. Gerade während Windeneinsätzen ist der Blick nach unten maßgeblich. Für externe Frachtflüge oder auch Fixtaubergungen hat die Maschine einen Doppellasthaken verbaut.
Die Einsatzzahlen von „Christoph Liechtenstein“ sind nicht wirklich mit den Statistiken anderer viel frequentierter Luftrettungstandorte zu vergleichen. Im Jahr 2019 ging die Maschine der AP3-Luftrettung in Balzers 409 Mal in die Luft.
Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 4/2020 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
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