Sonntag, September 28, 2025
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Kampfhubschrauber Tiger: Ursachenforschung

Ein Tiger-Kampfhubschrauber verunglückte während des MINUSMA-Einsatzes der UN-Friedensmission in Mali (Symbolbild). Nach dem Zwischenfall mussten die Helikopter am Boden bleiben – inzwischen dürfen sie mit Einschränkungen wieder fliegen.

Nach dem Absturz des Tiger-Militärhubschraubers der Bundeswehr in Mali, bei dem zwei Soldten ums Leben gekommen waren, gibt es inzwischen zwar mehr Details – jedoch immer noch keine Klarheit über die Ursache. Fest steht, dass der betroffene Hubschrauber, der zuvor einen unauffälligen Flug ohne Zwischenfall absolvierte, etwa 70 Kilometer nordöstlich von Gao am 26. Juli um 14.20 Uhr unserer Zeit plötzlich in einen unkontrollierten, offenbar fast senkrechten Flugzustand nach unten überging. Erst nach Übergang in diesen Belastungszustand sollen sich einzelne Rotorblätter vom Kopf gelöst haben.

Im Rahmen der nachfolgenden, und auch weiterhin andauernden, Untersuchungen zur Absturzursache wurden diverse Erkenntnisse gewonnen, die noch zu einem vollständigen Bild zusammenzufügen sind. Dem Vernehmen nach sollen in mehreren Kilometern Entfernung von der Unfallstelle Triebwerksklappen des verunglückten Kampfhubschraubers gefunden worden sein. Ob und wie dieser Fund mit dem Absturz in Verbindung steht, ist bislang nicht geklärt.

Zunächst stand das Avioniksystem mit dem Autopiloten im Mittelpunkt der Ursachenforschung. Eine Fehlfunktion soll den Helikopter aus 500 Metern steil zu Boden gesteuert haben. Airbus Helicopters griff diesen Verdacht bei den eigenen Untersuchungen auf.

Auffällige Abweichungen

Ein weiterer Befund ergab, dass der verunglückte Kampfhubschrauber offenbar „bei hoher Geschwindigkeit im Bereich der Längssteuerung eine auffällige Abweichung hatte. Im Unterschied zum zweiten Luftfahrzeug der Rotte betrug die Abweichung zwischen 5 bis 7 Grad, die der Steuerknüppel der zyklischen Blattverstellung bei nahezu gleicher Geschwindigkeit weiter vorne war. Zudem wurden bei den Einstellwerten der Flugsteuerung (Rigging) auffällige Unterschiede zwischen dem Unfallluftfahrzeug und anderen zum Vergleich ausgewerteten Kampfhubschraubern TIGER festgestellt.“

Seit dem 4. Oktober dürfen die Kampfhubschrauber Tiger mit Auflagen wieder fliegen. Eine umfassende technische Durchsicht vor und nach jedem Flug sowie Einschränkungen bei der Geschwindigkeit, gekoppelt an Gewichtsgrenzen und in der zu vermeidenden Verwendung des Autopiloten in thermischer Umgebung sind die Folge.

Der Hersteller Airbus Helicopters hatte direkt nach dem Absturz eine sogenannte Safety Warning an alle Benutzer dieses Hubschraubermusters herausgegeben, woraufhin alle Tiger-Hubschrauber, auch in Australien, am Boden blieben. Ein Sprecher von Airbus erklärte dazu: „Als Hersteller sind wir verpflichtet, die Nutzer des Tigers über alle relevanten Entwicklungen im Zusammenhang mit Unfällen oder Vorfällen auf dem Laufenden zu halten. Airbus Helicopters kann derzeit keine Unfallursache ausschließen.“

Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 4/2017 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
http://www.rotorblatt.de

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