Vom 2. bis 6. Juni 2025 verwandelt sich der Militärflugplatz Dübendorf in einen Knotenpunkt internationaler Krisenvorsorge. Spezialteams aus fünf Ländern nehmen an einer groß angelegten Übung zur Messung radioaktiver Strahlung teil. Ziel ist es, Methoden zu standardisieren, Verfahren zu vergleichen und eine reibungslose Zusammenarbeit im Fall einer nuklearen Gefährdung über Ländergrenzen hinweg zu gewährleisten.
Wenn Präzision Leben schützt
Im Falle eines nuklearen Zwischenfalls – sei es durch einen Unfall oder eine andere Ursache – zählt jede Minute. Die schnelle Lokalisierung erhöhter Radioaktivität ist entscheidend für effektiven Bevölkerungsschutz. Genau dafür trainieren Fachleute aus Frankreich, Deutschland, Tschechien, Litauen und der Schweiz in Dübendorf. Mithilfe spezieller Sensoren an Bord von Helikoptern können betroffene Gebiete schnell erfasst und bewertet werden.
Ein fliegendes Technikmuseum
Besonders beeindruckend ist die Vielfalt der eingesetzten Luftfahrzeuge. Neben dem Super Puma der Schweizer Luftwaffe – ausgerüstet mit modernster Messtechnik – nehmen gleich vier außergewöhnliche Hubschrauber an der Übung teil:
- Frankreich setzt auf einen leichten, wendigen AS350/H125 Écureuil,
- Deutschland schickt einen vielseitigen Airbus H135 der Bundespolizei,
- Litauen fliegt mit einem EC145 der Grenzwache ein,
- Tschechien bringt mit dem robusten Mil Mi-17 sowjetischer Bauart ein Schwergewicht in den Einsatz.
Ein derart internationales und vielfältiges Line-up ist selbst für Luftfahrtenthusiasten eine Seltenheit und unterstreicht die Bedeutung der Übung.
Schweizer Expertise im Fokus
Bereits im Vorfeld führte die Schweiz ihre regulären Messflüge zur Überwachung der natürlichen und künstlichen Strahlenbelastung durch. Verantwortlich dafür ist die Nationale Alarmzentrale (NAZ) im Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS). Ihr bewährtes Messkonzept: Ein Super Puma fliegt in etwa 90 Metern Höhe in exakt abgestimmten Flugmustern über ein definiertes Gebiet. So lassen sich in nur wenigen Stunden großflächige Karten zur Strahlenbelastung erstellen.

Grenzenlose Sicherheit dank gemeinsamer Vorbereitung
Die internationale Übung endet am 5. Juni, der Abflug der internationalen Teams ist für den 6. Juni geplant. Der zentrale Gedanke: Nur durch gemeinsame Vorbereitung kann im Ernstfall rasch, effizient und koordiniert Hilfe geleistet werden. Die Kombination aus technologischer Vielfalt, grenzübergreifendem Wissenstransfer und gelebter Zusammenarbeit macht diese Übung zu einem wichtigen Meilenstein im europäischen Katastrophenschutz.