Sonntag, September 28, 2025
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HUMS: Die Überwachungstechnologie für Helikopter

Gesundheits- und Nutzungsüberwachungssysteme (Health and Usage Monitoring Systems, HUMS) spielen eine entscheidende Rolle in der Wartung und Sicherheit von Hubschraubern. Diese Technologie erkennt technische Unregelmäßigkeiten frühzeitig, bevor sie den Betrieb beeinträchtigen.

Maximale Einsatzbereitschaft für öffentliche Dienste

Hubschrauber im öffentlichen Dienst müssen jederzeit einsatzbereit sein. Während ein Problem am Boden nur eine Unannehmlichkeit darstellt, kann ein technischer Defekt während des Fluges zu kritischen Situationen führen. Noch problematischer wird es, wenn ein Helikopter in einem abgelegenen Gebiet nicht mehr starten kann – insbesondere, wenn er einen Patienten transportieren sollte.

Da Hubschrauber deutlich stärkeren Vibrationen ausgesetzt sind als Flugzeuge, wurde HUMS ursprünglich zur Überwachung von Rotorblattbewegungen und mechanischen Bauteilen entwickelt. Mit der Zeit erweiterte sich die Funktionalität durch den Einsatz von Big Data-Analysen, die Veränderungen in der Performance frühzeitig erkennen können. Diese vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) ist essenziell für die Einsatzbereitschaft von Luftfahrzeugen.

Eine H145 des Luftrettungsdienstes des Vereinigten Königreiches auf dem Weg zu einem Einsatz (Foto: Airbus Helicopters)

Ein integriertes System für umfassende Überwachung

Laut Ronnie Ries, Vice President Marketing bei GPMS International, begann HUMS ursprünglich als reines Vibrationsüberwachungssystem für Antriebskomponenten. Mittlerweile umfasst es jedoch auch Flugdatenerfassung, Triebwerksüberwachung und die Analyse von Belastungsgrenzen.

Das System „Foresight MX“ ermöglicht eine vollautomatische Datenerfassung, die nach der Landung über eine mobile Datenverbindung oder WLAN hochgeladen wird. So können Wartungsteams potenzielle Probleme bereits analysieren, bevor der Pilot zurück im Hangar ist.

Während große Hubschrauberhersteller HUMS bereits in der Produktion verbauen, war dies bisher nur in der Mittel- und Schwergewichtsklasse üblich. Leichtere und kostengünstigere Systeme wie Foresight MX sind erst seit 2018 für kleinere Helikopter verfügbar. Inzwischen gibt es Zulassungen (STC) für Modelle wie Bell 407, Airbus AS350/H125, EC135/H135 und EC145/H145.

Der neue Bell 407 bei der Landung am Heimatflughafen (Foto: King County Sheriff)

Sicherheitssteigerung im Einsatz

Ein Beispiel für den Einsatz von HUMS im Rettungsdienst ist die Luftrettung der australischen NSW Rural Fire Service (NSW RFS), die eine Flotte von 11 Hubschraubern betreibt. Darunter befinden sich unter anderem ehemalige Militärhubschrauber vom Typ Sikorsky UH-60 Black Hawk, die 2023 übernommen wurden. Da sie ursprünglich nicht mit HUMS ausgestattet waren, entschied sich die RFS für die Nachrüstung mit Foresight MX.

Ein Sprecher der RFS betonte, dass die Anforderungen des Feuerwehreinsatzes eine zuverlässige Wartungstechnologie erfordern:

„Wir erwarten, dass HUMS eine proaktive und effiziente Wartung ermöglicht, indem potenzielle Probleme frühzeitig erkannt werden. Das entspricht unseren langfristigen Zielen für Sicherheit und betriebliche Zuverlässigkeit.“

Black-Hawk während eines Brandbekämpfungseinsatzes (Foto: CZ Defense Magazine / Helicopter Alliance)

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