Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) hat entschieden, Hubschrauber dauerhaft von einer stark frequentierten Flugroute in der Nähe des Ronald Reagan Washington National Airport auszuschließen. Dieser Schritt erfolgt als Reaktion auf eine tragische Kollision im Januar zwischen einem Passagierflugzeug und einem Armeehubschrauber, bei der 67 Menschen ums Leben kamen.
Sicherheitsbedenken und neue Vorschriften
Nur wenige Tage vor der Entscheidung empfahlen Ermittler der National Transportation Safety Board (NTSB), bestimmte Helikopterflüge zu untersagen. Eine Reihe von Beinahe-Kollisionen in den vergangenen Jahren habe gezeigt, dass die bisherige Situation ein „inakzeptables Risiko“ darstelle. Die FAA geriet in die Kritik, nachdem bekannt wurde, dass es rund um den Reagan National Airport eine alarmierende Zahl von Fast-Zusammenstößen gegeben hatte.
Die nun verabschiedeten Maßnahmen machen die nach dem Unfall vom 29. Januar verhängten Beschränkungen dauerhaft. Künftig sind nur noch wenige Ausnahmen erlaubt, darunter präsidentielle Flüge, Einsätze von Strafverfolgungsbehörden und Rettungsmissionen.

Weitere Untersuchungen und technische Lösungen
Die FAA untersucht nun weitere Regionen, in denen verschiedene Fluggeräte denselben Luftraum nutzen. Acht Metropolregionen mit hohem Helikopteraufkommen stehen dabei im Fokus: Boston, New York, Baltimore-Washington, Detroit, Chicago, Dallas, Houston und Los Angeles. Zudem wird der Offshore-Helikopterbetrieb entlang der Golfküste unter die Lupe genommen. Verkehrsminister Sean Duffy kündigte an, dass künftig künstliche Intelligenz zur Analyse von Flugdaten eingesetzt werde, um weitere Gefahrenzonen zu identifizieren.
Zunächst jedoch will Duffy die Empfehlungen der NTSB umsetzen und die Luftraumüberlastung um den Reagan National Airport reduzieren. Ziel ist es, zu verhindern, dass Helikopter unter landenden Flugzeugen hindurchfliegen müssen.

Auswirkungen auf das Militär
Die US-Armee unterstützt die Sicherheitsmaßnahmen der FAA und plant, alternative Flugrouten zu nutzen, um den militärischen Betrieb aufrechtzuerhalten. Der verunglückte Black Hawk gehörte zum 12. Luftfahrtbataillon der US-Armee in Fort Belvoir, Virginia, das hochrangige Regierungs- und Militäroffizielle transportiert und im Krisenfall die Regierungsführung absichert. Die nun gesperrte Route war fester Bestandteil dieser Missionen.
Die neuen Regelungen dürften auch Thema einer Senatsanhörung am 27. März sein. Dort sollen unter anderem Brigadegeneral Matthew Braman, der Direktor der Heeresfliegerei, sowie Vertreter der FAA und NTSB Stellung nehmen. Senator Ted Cruz hat zudem Fragen dazu aufgeworfen, ob die beteiligten Armeehubschrauber regelmäßig ohne Übertragung von Standortdaten operieren und wie viele solcher Flüge zur Beförderung von Regierungsvertretern durchgeführt werden.