Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) hat Berichte über „starke vertikale Vibrationen“ bei Bell 206L Long Ranger-Hubschrauber erhalten. Sie fordert Betreiber des Hubschraubertyps auf, ähnliche Vorkommnisse sowie die damit verbundenen Bedingungen zu melden.
Hintergrund und Vorfall in New York
Die Bekanntmachung erfolgte in einem „Airworthiness Concern Sheet“ (Lufttüchtigkeitsanliegen) und wurde zwei Tage vor der Veröffentlichung des vorläufigen Berichts des National Transportation Safety Board (NTSB) herausgegeben. In diesem Bericht ging es um den tödlichen Absturz eines Bell 206L während eines touristischen Rundflugs in New York City. Zeugen berichteten, dass vor dem Auseinanderbrechen des Hubschraubers in drei große Teile mehrere laute „Knalle“ zu hören waren.
Obwohl das „Airworthiness Concern Sheet“ den Absturz in New York nicht erwähnt, weist es darauf hin, dass die FAA von mindestens einem Vorfall weiß, bei dem anhaltende Vibrationen zu erheblichen Schäden am Heckausleger eines LongRanger führten.
Vorfall in Fern Prairie
Dieser Vorfall ereignete sich im September letzten Jahres in Fern Prairie, Washington. Laut dem vorläufigen Bericht des NTSB erlebte der Pilot während des Reiseflugs in etwa 300 Metern Höhe ein „starkes vertikales Hüpfen“. Der Hubschrauber begann heftig zu vibrieren.
Die Vibrationen ließen nach, als der Pilot einen Notabstieg einleitete. Nach der sicheren Landung stellte er fest, dass der Heckausleger erheblich beschädigt war.

Inkonsistente Berichte und mögliche Ursachen
Laut der FAA sind die gemeldeten vertikalen Vibrationen bei Bell 206Ls „inkonsistent in ihrer Wiederholbarkeit“. Nachflugkontrollen hätten keine eindeutige Fehlerursache identifizieren können.
„Berichten zufolge lassen die Vibrationen nach, wenn eine zusätzliche Last auf den Hauptrotor durch Erhöhung des Kollektivs ausgeübt wird“, heißt es im „Airworthiness Concern Sheet“. Die Vibrationen könnten sich jedoch verschlimmern, wenn der Kollektiv mit geringer Reibung eingestellt ist.
Aufruf zur Meldung
Die FAA bittet alle Betreiber, die solche Vibrationen erleben, um detaillierte Informationen. Dazu gehören die Konfiguration des Hubschraubers, die Flugbedingungen während des Vorfalls, Maßnahmen des Piloten sowie eventuelle Befunde, die mit den Vibrationen in Verbindung stehen.
Die Rückmeldungen sollen bis zum 4. August 2025 eingehen. Die FAA betont, dass die endgültige Entscheidung über weitere Maßnahmen — etwa eine Lufttüchtigkeitsanweisung oder ein spezielles Informationsbulletin — teilweise von den eingehenden Berichten abhängt.