Der niederländische Luftraum war plötzlich mit den unterschiedlichsten US-Helikoptern frequentiert. Es handelte sich aber nicht um eine Übeung, sondern war der Transfer von 55 Hubschraubern der 10. Combat Aviation Brigade (CAB). Ihr Einsatz ging nach neun Monaten in Europa zu Ende.
Während ihres Aufenthalts in Europa waren diese Helikopter am Stützpunkt der US Army in Illesheim und in Ansbach in Deutschland stationiert und seit ihrer Ankunft vor einem Jahr flogen sie fast kreuz und quer durch Europa, jedoch hauptsächlich in Polen und Rumänien. Die 10. Combat Aviation Brigade war an verschiedenen Übungen beteiligt, unter anderem an Sabre Strike und Sabre Guardian.
Die Flotte der 55 Hubschrauber bestand aus AH-64D Apache (aus Fort Worth in Texas), H-60s Blackhawk und CH-47F Chinook aus Fort Drum, NY. Genauer gesagt, 11 × UH-60M, 2 × UH-60L, 12 × HH-60M [MEDEVAC], 12 × CH-47F und 16 × AH-64D. Noch mehr Zahlen: Das nicht fliegende Inventar bestand aus rund 1.100 Teilen. Und der Job, um diese Menge und Art von Material und Ausrüstung wie diese zu bewegen und vollständig von Europa in die USA zu bekommen, ist wahrlich nicht alltäglich.
Militärzone in Botlek
Und eine temporäre Militärflugzone mitten in der Botlek-Gegend des Hafens von Rotterdam ist ebenso selten. Die Landezone im Hafen maß nur knapp 160 Quadratmeter und war von Lagerhallen, Tiefladern, großen Lichtmasten, riesigen Stahltürmen von Bohrinseln und Hafenkränen umgeben. Neben dem hauseigenen Sicherheitsdienst waren auch niederländische Spezialteams vor Ort. Zusätzlich waren ein Unterwasserroboter (A-854 Hydra) und Taucher sowie Sprengstoffexperten auf und unter der Wasseroberfläche im Einsatz. Sie untersuchten das umliegende Gelände, alle Hallen, die Küste und auch den Boden unter Wasser.
dam eintrafen, wurden gleichzeitig etwa 20 Hubschrauber aus Rumänien in den Hafen von Thessaloniki in Griechenland überführt. Die US-Armee hatte außerdem die Ersatzeinheiten der 1. Air Cavalry Brigade (ACB) in Europa gelandet. Diesmal aber nicht über Bremerhaven, sondern im Hafen von Zeebrügge in Belgien. Captain Nagy von der 10. CAB sagt: „Der Zweck ist, alle möglichen Optionen und die lokale Zusammenarbeit durch die Auswahl verschiedener Häfen zu überprüfen – auch um unsere Ankunftshäfen in Europa für einen potenziellen Feind weniger vorhersehbar zu machen.“
Landeverfahren
Um die LZ zu erreichen, überflogen die Piloten zunächst den Fluss Oude Maas mit einem verkürzten Final über den Nieuwe Waterweg, dann näherten sie sich der gekennzeichneten Betonfreifläche und begannen den Sinkflug. Da es unabhängig von der Windrichtung nur einen „Eingang“ gab, reihten sich die Hubschrauber am Himmel wie eine Perlenkette. Während eine Maschine gelandet war und nach vorne rollte, ergab sich hinter ihr bereits der notwendige Platz für den Nachfolger.
Ein Frachtschiff wie die 265 Meter lange „Roll-On-Roll-Off“-Fähre „Endurance“, wird nur zehn Tage später bereits in den USA eintreffen. Und damit war der erste Einsatz der 10. CAB in Europa vorüber. In den USA wurden die Hubschrauber an zwei Häfen entladen. Und normalerweise starten sie auch alle gleich zu weiteren Einsätzen. Denn hier in Europa wurden alle Hubschrauber gut behandelt und gewartet!
Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 2/2018 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
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