Sonntag, September 28, 2025
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StartROTOR HistoryDo 32E: Der Heli aus der Kiste

Do 32E: Der Heli aus der Kiste

Die frühen Nachkriegsjahre haben eine ganze Welle vermeintlich einfach zu bauender- und zu fliegen- der Rotor-Fluggeräte hervorgebracht, die jedoch meistens weniger halten konnten, als ihre optimistischen Konstrukteure versprachen. Mit ihrem Blattspitzenantrieb und einigen Flugerfolgen nimmt die Do32 von Dornier in diesem kuriositätenkabinett jedoch eine besondere Rolle ein.

Die Mode der Klein- und Kleinsthubschrauber hatte bald auch die junge deutsche Bundeswehr auf den Plan gerufen, die geeignete Plattformen für Aufklärungs- und Verbindungsaufgaben suchte. Leicht zu fliegen, leicht zu transportieren und nicht zu teuer waren eigentlich banale, aber wesentliche Eckpunkte des Anforderungskatalogs, der auch die Firma Dornier in Friedrichshafen hellhörig machte.

Kalter und heißer Antrieb

Unterschieden wird beim später sogenannten »Reaktionsrotor« oder »Blattspitzenantrieb« zwischen »kalt« und »heiß«: Während beim kalten Antrieb von einem Verdichter komprimierte Luft durch die hohlen Rotorblätter zu Düsen an deren Ende gelenkt wird, wurde in anderen Konstruktionen dieser Luft in den Düsen zur Leistungssteigerung Kraftstoff beigemischt und entzündet.

Die Zelle der Do 32 E bestand aus einem leichten Stahlrohrgerüst, an dem Pilotensitz, Triebwerk, Landegestell und Leitwerk befestigt waren. Das Mittelteil trug an einem Mast den neigbaren Rotorkopf, der mittels eines nach unten hängenden Steuerknüppels bewegt wurde. Ein Hebel zur konventionellen kollektiven Blattverstellung, Pedale zur Betätigung des Seitenruders sowie ein darüber montierter Instrumententräger vervollständigten die spartanische Ausstattung und trugen zur geringen Leermasse von nur rund 150 Kilogramm bei. Als Antrieb diente eine Gasturbine 6012L (für »Luftlieferer« – damals wurde noch deutsch gesprochen!) aus dem Hause BMW. Sie hatte eine Startleistung von 66kW (90PS) und trieb ein einstufiges Radialgebläse an, das eine Luftmenge von 0,6 kg/s bei einem Druckverhältnis von 2,5 zu 1 liefern konnte.

Eine Dralldrossel regelte die Luftmenge. Die verdichtete und warme Luft wurde dann über die hohlen Rotorblätter zu den Düsen an den Rotorblattspitzen geführt, wo sie nach dem beschriebenen Reaktionsprinzip austrat und für die entsprechende Bewegung des Rotors sorgte. Die Abgase der Turbine hingegen wurden direkt auf das konventionelle Seitenruder gelenkt, was die Steuerbarkeit der Do32E um die Hochachse bewirkte. Es gab an der gesamten Konstruktion weder Getriebe, noch Kupplung, Freilauf, Welle oder gar einen Heckrotor.

Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 1/2016 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
http://www.rotorblatt.de

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