Das gemeinsame Zusammenspiel bemannter und unbemannter Luftfahrt ist eine heiß diskutierte Fähigkeitsoption beim Militär. Wo die zivile Hubschrauberwelt noch zusammenzuckt, untersucht man auch bei der Bundeswehr bereits, wie sich die Stärken beider Welten kombinieren lassen.
Airbus Helicopters und der Drohnenhersteller Schiebel haben mit der H145-Plattform und dem unbemannten Hubschrauber CAMCOPTER® S-100 erfolgreich den Verbundeinsatz bemannter und unbemannter Luftfahrzeuge (Manned-Unmanned Teaming, MUM-T) getestet. Dabei haben sie für diese Technologie als erste europäische Hubschrauberhersteller die höchste Interoperabilitätsstufe LOI5 erreicht.
Bei den Testflügen haben die beiden Unternehmen mit dem österreichischen Amt für Rüstungs- und Wehrtechnik zusammengearbeitet. Die beiden Luftfahrzeuge absolvierten verschiedene Einsatzszenarien und spürten unter anderem versteckte Objekte an Orten auf, die für klassische Hubschrauber unzugänglich sind. Der S-100 wurde von einem Bediener an Bord der H145 geführt. Während der Flüge übergab der Pilot die Steuerung des unbemannten Hubschraubers zeitweise an eine Bodenstation, um einen Tankstopp des bemannten Hubschraubers zu simulieren.
Höchste Interoperabilitätsstufe
Bei den Tests erreichten Airbus Helicopters und Schiebel die gemäß MUM-T-Einstufung höchste Interoperabilitätsstufe LOI5. Gemäß dieser kann die bemannte Plattform die unbemannte sogar in der Start- und Landephase kontrollieren und steuern. Die niedrigste Stufe, LOI1, beschränkt sich auf den indirekten Empfang und/oder die Übertragung von Sensordaten des S-100 an die bemannte Maschine.
Bei den Tests galt es, verschiedenste Herausforderungen zu meistern: Interferenzen bei der Datenübertragung, die elektromagnetische Verträglichkeit der unbemannten Plattform mit dem Hubschrauber und die Erweiterung der Hubschrauberarchitektur um ein vollständiges S-100-Missionsplanungs- und -steuerungssystems. Letzteres hat Schiebel bereitgestellt. Um die Mensch-Maschine-Schnittstelle zu optimieren, wird als Nächstes anhand der Flugtestergebnisse genau untersucht, wie stark die Besatzung während der Tests beansprucht wurde.
Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 2/2018 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
http://www.rotorblatt.de