Montag, September 29, 2025
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Ein Besuch bei der türkischen Küstenwache

Die fliegenden Staffeln der türkischen küstenwache haben ihre zentrale Basis am Flughafen Adnan Menderes in izmir. Seit der Eröffnung im Jahr 2011 wird hier die Ausbildung und Wartung durchgeführt. Zeitgleich ist der Stützpunkt eine der vier Missions-Koordinierungs-Zentren der Küstenwache – die anderen drei befinden sich in Ankara, Antalya und Samsun.

Die Küstenwache (TCG) ist der Armee unterstellt – sie überwacht die Küsten- und Seehoheitsgebiete der Türkei und engagiert sich in der Verhinderung von Straftaten – zudem übernehmen die Mitglieder die Such- und Rettungseinsätze, die im Hoheitsgebiet der Türkei anfallen. In Friedenszeiten hat das Innenministerium das Kommando über die Staffeln. In Krisen- und Kriegszeiten würde die Befehlsgewalt an die Marine übergehen. Bis zum Jahr 1956 war das Generalkommando des Zolls für alle Angelegenheiten zuständig, welche die maritime Grenze der Türkei betrafen. Mit einem neuen Gesetz wurden die Aufgaben im Rahmen der Bekämpfung von Schmuggel, dem Schutz und der Sicherung der Grenzen, Küsten und Seehoheitsgebiete dem Kommando der türkischen Gendarmerie unter dem Innenministerium übertragen. Zu dieser Zeit wurden auch die regionalen Gendarmerie-Kommandos See in Samsun, Izmir und Mersin gegründet. Zusätzlich existierte fortan eine maritime Abteilung in der Struktur der Gendarmerie selbst. Zwischen 1957 und 1971 entstanden Einheiten, die für die Ägäis, das schwarze Meer, und die Mittelmeerregion zuständig waren.

Das Lastenpferd AB-412

Das Lastenpferd der Küstenwache ist und bleibt vorerst die AB-412EP. Neben den bereits genannten Standorten in Izmir, Antalya, Samsun und Istanbul können die insgesamt 14 Maschinen von den Bedarfsflugplätzen in Mersin und Amasra aus eingesetzt werden.

Die AB-412EP wurden in der SAR-Variante modifiziert, damit sie Einsätze über dem Meer ausführen kann. Dazu zählt ein Glascockpit mit vier Multifunktions- Displays, leistungsstärkere Triebwerke, ein FADEC-System zur Triebwerksüberwachung, Nachtsichtgerät-Kompatibilität, sowie Kameras an der Winde und in der Kabine, die es der Crew und den Piloten gleichermaßen ermöglichen, die Rettungs- missionen zu überwachen, Zudem wurde ein sogenannter ADELT (ein automatisch einsetzbarer Notfunksender) installiert, um ein mögliches Absturzgebiet der 412 schneller ausfindig zu machen.

Auch nachts unterwegs

Entscheidend für das Einsatzprofil der Küstenwache ist die Tatsache, dass die Hubschrauber auch nachts fliegen können. Zu diesem Zweck sind die Maschinen mit einem Infrarot-Kamerasystem aus dem Hause Aselsan ausgerüstet, das im Flug sämtliche Bilder aufzeichnen kann. Die Kamera selbst ist um 360 Grad drehbar gelagert – sowohl der FLIR-Operator (der Kamera-Bediener) als auch die Crew können auf speziellen Bildschirmen die Video- übertragung verfolgen, die auch der Pilot sieht. Somit haben sie einen größtmögli- chen Überblick über die aktuelle Lage. Jeder Pilot hat seine persönliche Nachtsichtbrille.

Der effektivste Radius für Einsätze mit der AB-412EP liegt bei 90 Meilen bei Wind bis zu 35 Meilen pro Stunde. Damit bleiben noch 15-20 Minuten Flugzeit am Einsatzort. Im Falle einer Alarmierung dauert es bei Tag und Nacht zwischen 30 und 90 Minuten, bis die Hubschrauber ausrücken können. Die Einsatzzentrale in Ankara übernimmt dabei die Koordinierung der Einsätze.

Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 4/2015 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
http://www.rotorblatt.de

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