Der Kleinhubschrauber Bell47 hat schon bald nach seinem Erstflug vor gut 70 Jahren Maßstäbe gesetzt und stark zur Verbreitung der neuen Technologie beigetragen. Zudem stellt sein markantes Design eine Ikone der Nachkriegszeit da – zivil und militärisch.
Als der damals 36-jährige Arthur Middleton Young 1941 in der Flugzeug- schmiede Bell Aircraft Corporation in Buffalo (New York) seine Arbeit als Kon- strukteur aufnahm, ahnte noch niemand, dass sein Wirken schon bald die Geschicke des Unternehmens massiv prägen würde.
Youngs erfolgreiche Experimente
Nach etwa zwölf Jahren praktischer Arbeit, sah er die Zeit für den Bau eines manntragenden Drehflügel-Geräts mit einem damals innovativen Rotorsystem gekommen. Dabei handelte es sich um die von Young als »Flybar« bezeichneten – im 90°-Versatz zu den beiden Rotorblättern angebrachten – Gewichte, die die Mechanik im Fall äußerer Einflüsse wie Böen stabilisierten und die zyklische Blattsteuerung erleichterte. Dieses System wurde später typisch für viele Bell-Hubschrauber.

Die allerersten Exemplare der Bell 47 variierten noch im Aufbau, hatten teilweise offene Cockpits oder verkleidete Rümpfe, und diese Vielfalt findet sich auch später in der Serienproduktion wieder. Sie spricht für die Vielseitigkeit des kleinen Drehflüglers, der schließlich am 8. Dezember 1945 seinen Erstflug absolvierte.
Der Bell 47 Hubschrauber war von Beginn an für kommerzielle Einsätze als ziviler Hubschrauber vorgesehen, weshalb der Firmengründer Larry Bell auch eine Zertifizierung anstrebte. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine Richtlinien bei der Luftfahrtbehörde, die erst einen Zulassungsprozess entwickeln musste.
Unsterbliche Konstruktion
Was viele nicht wissen: es gab eine ganz spezielle Anwendung für diesen Hubschrauber bei der NASA. Die Piloten der Apollo-Mondlandefähre „Eagle“ wurden auf Bell 47 ausgebildet. Dabei kam es 1972 fast zu einer Katastrophe, als Astronaut Eugene Cernan mit seinem Hubschrauber in den Indian River in Florida crashte. Am Ende schaffte er es doch noch auf den Mond.
Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 2/2016 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
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