Montag, September 29, 2025
- Anzeige -spot_img
StartHerstellerBell FlightBell hofft auf Offshore-Erfolg für die 525 in Europa

Bell hofft auf Offshore-Erfolg für die 525 in Europa

Die Bell 525 „Relentless“ ist der größte Zivilhubschrauber, den Bell jemals entwickelt hat und verfügt noch dazu über eine Fly-by-Wire Technologie, die es noch nie bei einem Hubschrauber voher gegeben hat. Unter anderem deshalb hat sich auch das Zulassungsverfahren bis heute extrem verzögert. Der neue Europa-Chef sieht den Hubschrauber jedoch als perfekte Lösung für den Offshore-Markt über der Nordsee vor den Küsten Norwegens.

Robin Wendeling ist schon seit 10 Jahren bei Bell und nun die Verantwortung für das Europageschäft übernommen. Von Paris aus leitet er die Aktivitäten und schielt dabei auf das Offshore-Segment, bei dem Personentransporte zwischen den Ölbohrinseln in der Nordsee und dem Festland geflogen werden.

Die 525 wird Bell in Europa verändern

Die kommende 525 Relentless wird „Bell in Europa verändern“, behauptet der neue Geschäftsführer des Unternehmens für die Region, und hat das Potenzial, dem in den USA ansässigen OEM den Offshore-Markt in der Europäischen Nordsee zu erschließen. „Es besteht wirklich großes Interesse aus diesem Segment an der 525, also wird sie Bell in Europa mit Sicherheit verändern, denn es ist ein völlig neues Segment für uns“, sagte Robin Wendling Reportern während einer Pressekonferenz bei European Rotors in Amsterdam, Niederlande. „Wir prüfen bereits, uns in Norwegen niederzulassen, um mit der Nordsee zu beginnen und von dort aus zu wachsen.“

Der Innenraum der Bell 525 „Relentless“ bietet Platz für bis zu 20 Passagiere. (Foto: Bell)

Anfang dieses Jahres war das norwegische Energieunternehmen Equinor mit 10 Buchungen das erste, das Bestellungen für diesen Typ bekannt gab. Die ersten vier sollen 2026 ausgeliefert werden, die restlichen sechs zwischen 2027 und 2030. Wendling sieht das als Bestätigung für noch stärkere Nachfrage in der Zukunft.

Spezifische Angebotsnachfrage im Offshore-Geschäft

Wendling beschrieb die 525 als „einen Schrittwechsel auf dem Markt“ und sagte, er betrachte sie nicht als Teil der Kategorie der Supermittelgewichthubschrauber – eine Kategorie, die auch Leonardos AW189 und die H175 von Airbus Helicopters umfasst. Beide Muster sind aus dem Offshore-Geschäft nicht mehr wegzudenken. „Ich denke, es wird eher ein leichtes Schwergewicht mit viel Wachstumspotenzial“, sagte Wendling. „Wir versuchen nicht, den Hubschrauber gegen die Supermittelklasse-Konkurrenz zu positionieren. Wir sehen viele Ersatzmöglichkeiten, also werden wir jene Bereiche bedienen, in dem man ausschließlich eine 525 benötigt, um besonders entfernte Plattformen zu erreichen und die Passagiere zu transportieren. Dasselbe gilt auch für SAR.“

Herausforderung: Zertifizierung

Anfang dieses Jahres sagte Bell, man hoffe, bis Ende 2024 die Musterzulassung des lang erwarteten Fly-by-Wire-Hubschraubers von der US-amerikanischen Federal Aviation Administration zu erhalten. Wendling sagte, er könne sich nicht zu den Zulassungszeitplänen äußern, aber das Unternehmen stehe kurz vor den letzten Tests. Die Genehmigung durch die Europäische Agentur für Luftfahrtsicherheit (EASA) wird unmittelbar danach beantragt. „Wir stehen schon seit einiger Zeit mit der EASA in Kontakt, das läuft also parallel“, sagte Wendling. „Jeder weiß, dass wir diesen Vertrag in Norwegen haben … wir stehen also wirklich mit beiden Behörden in Kontakt.“

Branchenkenner sehen die Fly-by-Wire Technologie der 525, bei dem die Steuereingaben des Piloten als elektrische Signale an Stellmotoren an Haupt- und Heckrotor übertragen werden, als größte Zulassungsherausforderung. Es ist eine Tatsache, dass es ein solches System, was bei Airline-Flugzeugen Gang und Gäbe ist, noch bei keinem Hubschrauber vorher gegeben hat und es deshalb auch keine Zulassungsvorschriften für den Einsatz an Bord eines Drehflüglers gab.

ÄHNLICHE ARTIKEL

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -spot_img

MEISTGELESEN