Rotorbild besuchte die 2018er Ausgabe des jährlichen „Air Centric Personnel Recovery Kurses“ (APROC) auf dem Flugplatz Gilze – Rijen in den Niederlanden. Der Kurs, der über zweieinhalb Wochen dauert, begann mit einem Theorieteil an den ersten beiden Tagen. Ein weiterer Tag war für Orientierungsflüge reserviert, um sich mit den verschiedenen Hubschraubermustern und dem Trainingsgelände vertraut zu machen. Doch der Großteil der Zeit wurde täglich für Bergungsmissionen genutzt. Die diesjährige APROC hatte mehr als 547 Teilnehmer aus 12 Ländern zusammengebracht.
Der APROC-Kurs, der bis 2015 als „Combined Joint Recovery Standardization Course“ (CJPRSC) bekannt war, konzen-triert sich auf die Bergung einer isolierten Person (ISOP) aus einer feindlichen Umgebung. Nach neun Übungen unter dem Kommando „European Air Group“ (EAG) wurde die Übung erstmals von der neu geschaffenen „European Personnel Recovery Center“ (EPRC) mit Sitz in Poggio Renatico, Italien, durchgeführt.
Europäisches Personnel Recovery Center
Die Übertragung der Trainingsmaßnahmen auf die EPRC zielte vor allem darauf ab, das erworbene Fachwissen zu vertiefen, die zukünftige Ausrichtung und weitere Verbesserungen und Entwicklungen voranzubringen. Training Manager Oberstleutnant Bart Holewijn, der am EPRC arbeitet, erklärt, dass dieser Aufbau dazu beigetragen hat, die vier Phasen der Bergung (Vorbereitung, Planung, Durchführung und Anpassung) auch weiterzuentwickeln.
Das primäre Ziel des APROC-Kurses ist das Lehren und Trainieren von Crews mit weniger oder auch gar keiner Erfahrung in der Planung und Durchführung komplexer PR-Szenarien.
Schnell rein und wieder raus
Für eine der APROC-Missionen war eine spanische Cougar in einer zusammengesetzten Task Force gemeinsam mit zwei polnischen Mil Mi-24 Hind Helikoptern als Drehflügel-RESCORT und einem italienischen Marinehelfer UH-101A im Einsatz. So kam schließlich der Auftrag, zwei isolierte Personen aus einem abgelegenen Gebiet, der Edese Heide in den Niederlanden, zurückzuholen. Von der Flugbasis Gilze Rijen aus flog die Einsatzgruppe in niederiger Höhe und folgte dabei den Flüssen Maas und Waal, um in das rd. 60 Meilen entfernte Einsatzgebiet zu gelangen.
Kurz vor dem Eintreffen teilte sich die Formation auf und die beiden Mi-24 übernahmen die Führung. Mit Spiegeln und Rauchgebern machten die beiden Personen am Boden auf sich aufmerksam und die Hinds begannen ihren Angriffslauf, um die nahegelegenen feindlichen gegnerischen Kräfte aus der Luft zu neutralisieren. Nach einigen Durchgängen stiegen die beiden Mi-24‘s wieder auf, blieben jedoch weiter wachsam. Direkt im Anschluss erschienen Cougar und UH-101 auf der Bühne und setzten die Bergungsteams frei, um anschließend gleich wieder abzuheben. Das alles dauert in der Regel weniger als eine Minute – schnell rein und schnell wieder raus aus dem Gelände, das ist die Devise. Wie geplant begannen während der Bergung die Oppositionskräfte in der Umgebung erneute Attacken, was sofort mit einer Gegenreaktion der Hinds beantwortet wurde.
Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 2/2016 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
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