Montag, September 29, 2025
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StartHerstellerAirbus HelicoptersBackground: M Days – Ein Blick in die Zukunft der Hubschrauber

Background: M Days – Ein Blick in die Zukunft der Hubschrauber

Im Oktober veranstaltete Airbus Helicopters erstmals das Event „M Days“. Das zweitägige Symposium mit Konferenzen, Vorführungen und Ausstellungen brachte rund 80 militärische Betreiber aus 20 Ländern zusammen, um über die Hubschrauber von heute, morgen und der Zukunft zu diskutieren. William Sampson, VP und Leiter der Marktoperationen bei Airbus Helicopters, erklärt, warum Airbus Helicopters die ideale Position hat, um eine solche Initiative zu leiten.

Warum war jetzt der richtige Zeitpunkt für Airbus, die M Days zu veranstalten?

William Sampson: „Als weltweit führender Hersteller von Hubschraubern und unbemannten Luftfahrtsystemen (UAS) haben wir eine Verantwortung. Wir müssen uns nicht nur auf die Sicherheitsherausforderungen von heute und morgen vorbereiten, sondern auch auf Ereignisse der 2040er Jahre und darüber hinaus. Derzeit gibt es viele Fragen zur Zukunft der Branche, und Airbus ist eines der wenigen Unternehmen, das eine „Denkfabrik“ aus Experten zusammenbringen kann, um zu prüfen: Stellen wir alle dieselben Fragen? Stellen wir die richtigen Fragen? Welche unterschiedlichen Perspektiven gibt es?

Wir wollten die besten Fachleute versammeln, um zu analysieren, ob der konventionelle Hubschrauber, wie wir ihn heute kennen und schätzen, auch in Zukunft noch das richtige Luftfahrzeug sein wird. Falls nicht – was brauchen wir dann? Dabei geht es nicht nur darum, den Endkunden zuzuhören und ihre Meinung zu unseren Produkten einzuholen, sondern aktiv die Zukunft der Hubschrauber, UAS sowie der Verteidigungs- und Sicherheitsbranche mitzugestalten. Selbst wenn man Wettbewerber betrachtet, so verfügen sie nicht über dieselbe Bandbreite an Produkten oder globalen Kunden. Diese Vielfalt an Erfahrungen und Ansichten ermöglicht eine differenzierte Betrachtung der zukünftigen Herausforderungen.

Das Wichtigste an den M Days war die Möglichkeit zum offenen Austausch, was von den Teilnehmern besonders geschätzt wurde.

(Symbolfoto) Der erste von 62 bestellten H145M-Hubschraubern für die Bundeswehr bei seinen Jungfernflug am Airbus Standort in Donauwörth (Foto: Airbus Helicopters)

Stehen die Betreiber vor ähnlichen Herausforderungen?

W.S.: „Es gab einige gemeinsame Themen, die immer wieder zur Sprache kamen: Einsatzfähigkeit, Verfügbarkeit und die Zukunft verschiedener Operationen. Diese Herausforderungen betreffen die gesamte Branche. Das Militär, aber auch Regierungs- und Sicherheitsbehörden, stehen unter enormem Druck, kritische und lebensrettende Missionen durchzuführen – oft mit begrenzten Budgets und angespannten Lieferketten.

Ein weiteres gemeinsames Thema war der zunehmende Einsatz von unbemannten Luftfahrtsystemen und das sogenannte unbemannte Teaming. Wir wissen, dass diese Technologien ein Teil der Lösung sein werden. Die zentrale Frage ist jedoch: Wie kann man sie am besten in künftige Einsatzkonzepte integrieren? Das ist ein hochdynamischer Entwicklungsprozess und markiert einen Generationenwechsel in der Hubschrauberindustrie.“

(Symbolfoto) Ein Airbus Hubschrauber im Formationsflug mit einer Drohne (Foto: Airbus Helicopters)

Was waren die wichtigsten Erkenntnisse?

W.S.: „Besonders hervorgestochen hat das Konzept der Multi-Mission-Fähigkeit und der modularen Einsatzweise, insbesondere im Kontext hybrider Kriegsführung. Die Diskussionen zeigten, dass es viele gemeinsame Herausforderungen gibt – sowohl gegenwärtige als auch zukünftige. Doch eine einheitliche Lösung für alle Szenarien gibt es nicht.

Bei der Entwicklung der nächsten Generation militärischer Hubschrauber stehen verschiedene Konstruktionsansätze zur Debatte, darunter auch Hochgeschwindigkeits-Kipprotor-Modelle. Doch wenn wir an Konflikte in Zukunft denken – insbesondere hybride Kriegsführung in einer zunehmend unsicheren Welt –, dann reden wir von langwierigen Auseinandersetzungen über viele Jahre, oft direkt auf dem eigenen Territorium.

In solchen Szenarien ist Geschwindigkeit zwar wichtig, aber nicht der alles entscheidende Faktor. Vielmehr kommt es darauf an, dass die Industrie resilient genug ist, um eine Vielzahl an Missionen und Aufgaben in Friedens- und Kriegszeiten bewältigen zu können. Ob es darum geht, die Stromversorgung nach einem Angriff wiederherzustellen, Menschen nach einem Dammbruch zu retten oder Katastrophenhilfe zu leisten – Vielseitigkeit ist der Schlüssel zur Zukunft militärischer Hubschrauber.“

(Symbolfoto) H145M mit installierter HForce-Bewaffnung. (Foto: Airbus Helicopters)
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