Die US-amerikanische Transportsicherheitsbehörde (NTSB) hat die Flugschreiber aus dem Wrack der Bombardier CRJ700 geborgen, die in eine Kollision mit einem US-Armee-Helikopter vom Typ Black Hawk verwickelt war. Der Unfall ereignete sich nahe dem Ronald Reagan National Airport in Washington, D.C.
Keine Überlebenden bei dem Unglück
Die Behörden bestätigten, dass keiner der Insassen das Unglück überlebte. Die Kollision ereignete sich am 29. Januar gegen 21:00 Uhr Ortszeit, als der Black-Hawk während einer nächtlichen Trainingsmission mit dem American-Airlines-Flug 5342 kollidierte, der sich im Landeanflug auf den Flughafen befand. Beide Luftfahrzeuge stürzten daraufhin in die eisigen Gewässer des Potomac River.
Insgesamt kamen tragischerweise 67 Menschen ums Leben – 64 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord des Flugzeugs sowie drei Crewmitglieder des Black-Hawk Hubschraubers. Damit handelt es sich um das folgenschwerste Luftfahrtunglück in den USA seit über 20 Jahren.

Bergungsarbeiten und erste Ermittlungen
Die Untersuchung des Unfalls leitet die NTSB. Deren Vorsitzende, Jennifer Homendy, bat in einer Pressekonferenz um Geduld, während die Ermittler ihre Arbeit aufnahmen. Sie betonte, dass die Behörde „keinen Stein auf dem anderen lassen“ werde, um den Unfall aufzuklären.
„Wir möchten der amerikanischen Bevölkerung versichern, dass wir diese Tragödie lückenlos aufklären werden“, sagte Homendy. „Wir werden sämtliche Fakten sorgfältig untersuchen.“
Funkaufzeichnungen und Spekulationen
Kurz nach dem Unfall tauchte eine Audioaufnahme im Internet auf, die offenbar den Funkverkehr zwischen der Fluglotsenstelle und dem Black Hawk kurz vor der Kollision wiedergibt. In der Aufnahme fragt die Flugsicherung den Hubschrauber, ob er die CRJ700 visuell erfassen könne. Der Black-Hawk-Pilot bestätigte dies.
Homendy äußerte sich zu den Spekulationen, die nach dem Unglück aufgekommen waren, und stellte klar, dass die Behörde zwar über „einige Informationen“ verfüge, diese jedoch erst verifiziert werden müssten.

FAA übermittelt umfangreiche Daten
J. Todd Inman, ein weiteres NTSB-Mitglied, erklärte, dass die Bundesluftfahrtbehörde (FAA) der NTSB bereits am frühen Morgen eine große Menge an Informationen übermittelt habe. Diese werde nun gesichtet und analysiert.
„Es gibt weit mehr Informationen, als man online finden oder spekulieren könnte“, sagte Inman. „Unsere Aufgabe ist es, diese Daten sorgfältig zu prüfen und sicherzustellen, dass alle Beteiligten in den Prozess eingebunden sind.“
Laut Inman könnte der Black Hawk mit Aufzeichnungsgeräten ausgestattet gewesen sein. Deren Auswertung werde entweder durch das US-Verteidigungsministerium oder die NTSB erfolgen. „Wir haben bereits Vereinbarungen getroffen, um diese Daten auszuwerten“, sagte er.
„Todesfälle bei Luftfahrtunfällen sind in den USA äußerst selten, und unser tief empfundenes Mitgefühl gilt allen Betroffenen“, fügte Inman hinzu. „Dieser Vorfall betrifft nicht nur die Opfer und ihre Familien, sondern auch uns als Ermittler. Wir werden herausfinden, was passiert ist – sachlich und genau.“

Untersuchung der Flugwege
Nach bisherigen Erkenntnissen bewegte sich der Black Hawk zwischen festgelegten Flugkorridoren für Hubschrauber, als es zur Kollision kam. „Washington, D.C. hat ein gut definiertes System für Helikopterflüge“, erklärte Inman. Verkehrsminister Sean Duffy bestätigte, dass sich sowohl der Hubschrauber als auch das Passagierflugzeug innerhalb der vorgesehenen Flugmuster bewegten.
Reaktionen des Verteidigungsministeriums
Der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth gab am Abend nach dem Unfall weitere Details bekannt. Demnach gehörte die Black-Hawk-Besatzung zum 12th Aviation Battalion, das auf dem Davison Army Airfield in Fort Belvoir, Virginia, stationiert ist. Die Einheit erhielt eine 48-stündige operative Pause. Der Black Hawk führte zum Unfallzeitpunkt eine Nachtflug-Trainingsmission durch. Die Besatzung war mit Nachtsichtgeräten ausgerüstet und galt als „erfahren“.
Unsere Gedanken und unser tiefes Mitgefühl sind in dieser schweren Zeit bei den Menschen, die bei diesem tragischen Unglück ums Leben kamen, sowie bei ihren Familien und Angehörigen. Wir wünschen allen Betroffenen viel Kraft, um diese schwierige Situation zu überstehen. Möge der Schmerz in ihren Herzen von der Hoffnung auf Heilung und der Solidarität der Gemeinschaft getragen werden. Redaktion ROTORBILD.