Montag, September 29, 2025
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StartHerstellerAirbus HelicoptersPelikan 1 fliegt acht Einsätze am Tag

Pelikan 1 fliegt acht Einsätze am Tag

Der Pelikan ist ein faszinierendes Tier: Stark, groß, beliebt bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen. Auch, wenn die HELI-Elisoccorso Alto Adige in der Alpenregion angesiedelt ist, hat sich die Firma den so bekannten Vogel als Wappentier ausgesucht.

Bereits seit 1987 hat die Region Bozen eine eigene Flugrettung. Der Rettungsbetrieb wurde durch das Weiße Kreuz, den Alpenverein
Südtirol, die AVS Gebirgsrettung, den Italienischen Alpinclub und die CNSAS (Nationales Gebirgsrettungs-Corps) getragen. Im Jahr 2010 haben diese Organisationen dann im Auftrag der Provinz-Verwaltung die HELI Flugrettung Südtirol – Elisoccorso Alto Adige gegründet. Ziel dieses Verbandes ist es, die Flugrettung zu organisieren und auszuführen, technische Standards und Kompetenzen der Ret- tungseinsätze zu entwickeln und die medizinische Besatzung sowie das Personal, dass am Hubschrauber arbeitet, zu schulen und zu organisieren. Neben den beiden Hubschraubern Pelikan 1, stationiert in Bozen, und Pelikan 2, stationiert in Brixen, die beide von der INAER betrieben werden, gibt es noch einen dritten Helikopter, der saisonal Rettungseinsätze in Bozen abdeckt – er wird von der Aiut Alpin Dolomites betrieben. Die zentrale Rettungsleitstelle übernimmt die Koordination aller drei Maschinen.

Luftfahrtriese INAER

Die INAER selbst betrieb im Jahr 2015 68 Hubschrauber und Flugzeuge und beschäftigte über 600 Angestellte. In Italien unterhielt die Firma damals 31 Rettungsstandorte und war der erste Kunde der neuen H145 auf dem italienischen Markt. Die ersten beiden Maschinen gingen dann auch direkt an die HELI. Um die Besonderheiten des angebotenen Service zu verstehen, besucht man am besten eine der beiden Basen der Pelikan-Hubschrauber. Die Besatzungen arbeiten jeweils zwölf Stunden mit versetzten Slots. Pelikan 1 beginnt seinen Dienst zum Beispiel um 9:45 Uhr und beendet ihn um 21:45 Uhr während Pelikan 2 um 6 Uhr begonnen hat und sich um 18 Uhr abmel- den wird. Es hat sich gezeigt, dass die meisten Einsätze am Tag selbst auftreten. Daher deckt immer ein Hubschrauber die Zeiten am Morgen und späten Abend ab, während über den Tag beide Maschinen verfügbar sind.

Das Krankenhaus Bozen ist ein Trauma-Center der ersten Stufe mit einer angeschlossenen Neurochirurgie (der einzigen im Landkreis). Am nördlichen Ende des Klinikgeländes hat die HELI ihre Basis, von der ein direkter Zugang zum Krankenhaus möglich ist. Das Basisgebäude ist zweistöckig – in der oberen Etage befinden sich die Wohnräume für die Besatzungen, im Erdgeschoss findet sich ein Besprechungszimmer, ein Büro, Baderäume, Küche und ein Freizeitzimmer. Vom Büro aus kann das Helipad vor dem Hangar überblickt werden, der zwei Hubschraubern Platz bietet.
Die Crews der Hubschrauber bestehen aus einem Piloten und einem HHO (Helicopter Hoist Operator) also einem Bordtechniker, der auch gleichzeitig die Winde bedient. Beide sind Angestellte der INAER. Zudem fliegt noch ein Notarzt (normalerweise ein Anästhesist) und ein Rettungsassistent des Rettungsdienstes 118 mit.

Der Durchschnitt von acht Einsätzen am Tag zeigt, wie stark die Hubschrauber frequentiert und wie dringend sie gebraucht werden. Die Hubschrauber sind hier in der Region wohl bekannt und von der Bevölkerung akzeptiert. Niemand hier käme auf die Idee, seine Spendengelder an die Luftrettung verschwendet zu haben. Ein gleichbleibender Service auf modernstem Niveau ist garantiert. Hoffen wir, dass die Pelikane auch in der Zukunft so sicher und zuverlässig unterwegs sind, wie sie es in den letzten Jahren waren.

Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 1/2015 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
http://www.rotorblatt.de

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