Felix Baumgartner wurde mit seinem Stratosphärensprung im Jahr 2012 weltberühmt. Neben dem Fallschirmspringen und Basejumpen hat der sympathische Österreicher aber noch eine große Leidenschaft, die nicht jeder kennt: Hubschrauber fliegen.
Es sind die unerreichbaren Dinge, die am meisten reizen. Diese Aussage kann Felix Baumgartner nur zu gut bestätigen. Am 20. April 1969 wurde er in Salzburg als Kind eines Tischlers und einer Bäuerin geboren. Zuerst blieb Baumgartner auch ganz bodenständig, ging in Salzburg zur Schule und besuchte später die Höhere Technische Lehranstalt. Zwar liebäugelte er schon damals mit einer Karriere in der Luftfahrt, doch seine Eltern wollten davon nichts hören: Fallschirmspringer, Hubschrauberpilot – nichts davon fand großen Anklang und musste also des lieben Familienfriedens wegen erst einmal vertagt werden.
Mit dem Fallschirm fing alles an
In der Heeressport- und Nahkampfschule in Wien-Neustadt konnte Baumgartner das Fallschirmspringen mit allen Raffinessen erlernen. Ab- sprünge standen fortan täglich auf dem Stundenplan, aus dem Flächenflugzeug und eben auch aus dem Hubschrauber.
Doch er wollte mehr: heimlich schlich er sich in die großen Bauwerke dieser Welt, um von ihnen mit einem Fallschirm in die Tiefe zu springen. Manche Geschichte, die er davon erzählt, klingt wie aus einem Actionfilm. Am 15. April 1999 etwa erklomm er den Petronas-Tower in Kuala Lumpur, nachdem er das Gebäude zuvor tagelang ausspioniert hatte. Als Geschäftsmann verkleidet und den Fallschirm in einem Aktenkoffer versteckt, setzte er seinen Plan in die Tat um.
Je mehr Baumgartner sprang, desto bekannter wurde er. Nach und nach wurden Sponsoren auf ihn aufmerksam, und endlich gelang auch das, wovon er so lange geträumt hatte: Der Österreicher konnte mit seinen Sprüngen Geld verdienen. Im Jahr 2006 erfüllte er sich den Wunsch von der Hubschrauberlizenz in Los Angeles bei der Firma Twin Air Helicopter. Und da noch ein paar Euro übrig waren, kaufte er sich – kaum dass er wieder zu Hause gelandet war – eine eigene Robinson R22. »Nur wenn man fliegt, kann man auch etwas lernen«, erzählt der Extremsportler.
Einmal ins All und zurück
Natürlich kann man nicht über Felix Baumgartner schreiben, ohne seinen Weltrekord anzusprechen. Dieser brachte ihm am 14. Oktober 2012 gleich drei Einträge ins Rekordbuch: für den damals mit 38.969,4 Meter höchsten Absprung, den ein Mensch je unternommen hat. Mit 36.969,4 Metern für den längsten freien Fall und mit 1.357,6 km/h (Mach 1,3!) für die größte Geschwindigkeit, die er ohne Stabilisierungssystem erreicht hat. Insgesamt hat die Vorbereitung für diesen spektakulären Sprung fünf Jahre gedauert.
Sein neues Ziel: in der Zukunft für die Flugrettung zu arbeiten, egal wo auf der Welt. »Die Leute denken immer, ich bin ein absoluter Adrenalinjunkie – das ist aber Quatsch. Ich bin ein guter Risikomanager«, so Baumgartner. Das bestätigen auch seine Kollegen: »Keiner fliegt mit so viel Leidenschaft und interessiert sich so intensiv für die Technik wie der Felix«, lacht sein Piloten- Freund Tony Rainer.
Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 4/2015 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
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