Eine violette Bell 407 zog im April 2017 das westliche Europa in ihren Bann. Wie ein Virus zog diese Maschine auch in den sozialen Netzwerken immer größere Kreise und sorgte bisweilen für kleinere Fanaufläufe an den verschiedenen Flugplätzen.
Die Geschichte hinter dem Flug der Maschine mit der Russischen Registrierung RA-01930, einer Bell 407 mit 2,27 MTOW und vier Stunden Reichweite, ist eine besondere. Zum einen möchte der Initiator, der 59-jährige Russe Maxim Sotnikov als Vorsitzender des Russischen Hubschraubersportverbandes, und seine drei Begleiter die Freundschaft zwischen den verschiedenen Nationen über den Sportsgeist fördern. Zum anderen geht es bei dem Projekt darum, auf den Hubschrauber als einzigartiges Fluggerät, aber auch sportlich herausforderndes Luftfahrzeug aufmerksam zu machen.
Landungen in 16 Ländern der Erde
Bei dem Flug, der gelegentlich in der Nähe des nördlichen Polarkreises verläuft und damit eine hubschraubertaugliche Umrundung der Erde ermöglicht, werden insgesamt 16 Länder angesteuert. Am 19. April 2017 landete die Bell 407 in Schärding-Suben in Ober-Österreich und kam einen Tag später in Salzburg an, wo ein freundschaftlicher Empfang am Red-Bull-Hangar 7 auf dem Programm stand.
Auch im Deutschen Worms und dem Belgischen St. Hubert war die 407 zu Gast, bevor es dann wieder in Richtung Norden über den Kanal nach England und von dort aus weiter über Schottland, Island und Grönland in kältere Regionen ging.

Im Rahmen dieses Fluges wurde gleichzeitig auch auf historische Daten der Hubschrauberluftfahrt Bezug genommen. So jährt sich der Non-Stop Flug zweier HH-3E Sikorsky Sea King über den Atlantik zum fünfzigsten Mal. Der Russische Hubschrauberhersteller MIL existiert in diesem Jahr bereits seit 70 Jahren und ebenfalls vor 70 Jahren flog erstmals die Ka-8, ein von Nikolai Kamov entwickelter, einsitziger Basishubschrauber mit Koaxialrotorsystem. Und schließlich fand vor 65 Jahren der Erstflug des Mi-1 statt, einem leichten sowjetischen Helikopter
Die Bell 407 begann am 17. April Ihren Flug im Russischen Konakovo um 10 Uhr Ortszeit. Die Gesamtstrecke wird knapp 37.000 Kilometer betragen und Mitte bis Ende Juni plant die Crew, wieder an dem Ort einzutreffen, an dem der Flug begann. Nach aktueller Planung wird die Maschine dann knapp 80 Flugplätze und Flughäfen angeflogen haben.
Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 2/2016 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
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