Die Idee, Skifahrer auch abseits der Pisten mit dem Hubschrauber auf die höchsten Berge zu fliegen, um ihnen von dort die Abfahrt ihres Lebens zu ermöglichen, ist ein alter Hut. Kein anderes Luftfahrzeug könnte diesen Job besser erledigen. Doch inzwischen gibt es eine neue Variante: Mit dem Rad auf die Berge.
In Kanada, den USA und in Neuseeland ist es längst kein vorübergehender Trend mehr. Es ist schon ein echtes Geschäftsmodell: Mountainbiker auf die Berge fliegen. Da ist es auch kein Wunder, dass der Hersteller Aero Design im westkanadischen British Columbia alles anbietet, was man zum Lufttransport von Fluggästen mit ihrem Freizeitequipment auch in abgelegene Höhen benötigt.
External Bike Cargo
Das sogenannte „Bike Rack“ wird mit allen Befestigungen geliefert, die für eine einfache Montage am Hubschrauber notwendig sind. Mit drei Halterungen auf jeder Seite ist der Transport von bis zu sechs Rädern möglich, ohne den Schwerpunkt des Helikopters einseitig zu verschieben. Jason Rekve, Chef der Firma Aero Design, erzählte uns: „Die Hubschrauber- und Fahrradfirmen waren der eigentliche Treiber bei dieser Entwicklung. Wir sind bereits für unsere Cargo Baskets bekannt und wie gut die Schnellinstallation funktioniert. So war es fast ein Selbstläufer, die weiteren Haltepunkte für das „Bike Rack“ zu entwickeln, das zudem die vorhandenen Befestigungen unseres Frachtkorbsystems mitnutzt.“
Heli Austria war einer der Pioniere, der mit „Heli Biking“ in der Mitte Europas an den Start ging. Während andere Betreiber, zum Beispiel in der Schweiz, eher zurückhaltend bei dem Thema sind, ging Roy Knaus in die Offensive: „Wir haben in das System investiert und uns ein „Bike Rack“ für unsere AS350 angeschafft, um die Möglichkeiten für diesen besonderen Sport auszuloten. Wir fliegen etwa alle zwei Monate Radfahrer auf die Berge.“
Es gibt einen Grund, warum Heli Biking immer noch nicht Alltag bei uns in Europa ist, und das ist vor allem der dichten Besiedlung geschuldet. Es ist eine Tatsache, dass „Heli Biker“ sich abseits der Norm und erst recht der Einschränkungen bewegen möchten. Das führt zu einem extrem hohen Bedarf an weit abgelegenen Landeorten – wie zum Beispiel in der Schweiz, wo bereits mehr als 40 solcher Spots registriert sind.
Schwieriger Business-Case
Fahrräder mit dem Hubschrauber in die Berge zu fliegen ist eine tolle Sache. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass es wirtschaflich wenig Sinn macht, diesen Service in direkter Nähe von einem Sessellift anzubieten. Außerdem braucht es ein gutes Marketing- und Verkaufsteam im Vorfeld: „In Amerika oder Kanada fliegst Du die sechs Passagiere auf den ersten Berg, sammelst sie unten ein und fliegst auf den nächsten“, sagt Roy Knaus von Heli Austria. In Europa ist das anders. Da muss jeder Sitz besetzt sein, damit sich das rechnet. „Die Ergebnisse könnten besser sein“, gibt Knaus zu.
Dieser Artikel ist in voller Länge in der Ausgabe 3/2018 von ROTORBLATT – Deutschlands führendem Helikopter-Magazin zu lesen.
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