Montag, September 29, 2025
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Ukraine greift russischen Hubschrauber mit einer Drohne an

In dem Ukraine-Konflikt dürfte dies eine neue Eskalationsstufe darstellen und gleichzeitig hebt es den Erfinderreichtum der ukrinischen Armee auf ein neues Level: Erstmals wurde neues Videomaterial veröffentlicht, in dem eine offenbar mit Sprengstoff beladene Drohne einen Militärhubschrauber des russischen Agressors angreift.

In der Einsatzbandbreite von Drohnen war die Ukraine schon immer kreativ. Als erstes Land weltweit und sicher auch aus der blanken Not heraus haben die Kämpfer des von Russland angegriffenen Staates die Einsatzmöglichkeiten von kleinen zivilen Drohnen sozusagen neu erfunden und damit auch neue militärische Standards gesetzt.

Nach einem kürzlich veröffentlichten Video scheint der Ukraine ein gänzlich neues Einsatzfeld für unbemannte Flugsysteme eingefallen zu sein. Das, was in der zivilen Luftfahrt der westlichen Welt allenfalls als abstrakte Gefahr abgetan wird, hat das osteuropäische Land direkt als Wirkungsmethode eingesetzt: Eine Kamikaze-Drohne wird absichtlich in die rotierenden Teile eines Hubschraubers gelenkt.

Eine ukrainische Kamikazedrohne kurz vor dem Einschlag in den Heckrotor der russischen Mil Mi-8. (Foto: UA Forces)

In einer anderen Aufnahme desselben Videos ist zu sehen, wie der Hubschrauber schwer getroffen zu Boden fällt. Offenbar gab es keine Überlebenden.

Dass eine Drohne einen vorausfliegenden Hubschrauber einholen und an seiner verwundbarsten Stelle, dem Heckrotor, überhaupt punktgenau trifft, ist sicher dem maximalen Können des Fernsteuerers am Boden zu verdanken. Bedeutsamer ist jedoch die Tatsache, dass eine Drohne von geringer Größe überhaupt zu so einer Mission fähig ist.

Gleichzeitig unterstreicht das Video, wie grundsätzlich verwundbar Hubschrauber im Luftraum gegenüber kleinen Flugkörpern wie UAS sind. Auch das Aufwand-Schaden-Gefälle ist beachtlich. Bei diesem Angriff stehen einem über 15 Millionen US-Dollar teuren Hubschrauber mit Menschenleben an Bord lediglich unbemanntes Karbon im Wert von einigen hundert US-Dollar gegenüber.

Ein Drohnendetektionssystem an Bord des Hubschraubers hätte die sich von hinten nähernde Drohne rechtzeitig erkannt und die Besatzung warnen können. In Europa ist das CLEARDRONE-System für solche Einsatzzwecke marktverfügbar.

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